Wenn Tim Burton eine Kollegin als Produzent unterstützt, dann sollte man aufhorchen, schließlich lässt sich der Meister zu sowas nicht jeden Tag herab. Und wo Burton rumlungert ist natürlich auch Danny Elfman nicht weit, der zwar nur die Themes komponierte, aber das reicht als Einfluss schon aus um dem Film seinen eindeutigen Stempel zu verpassen. Was ist 9 nun für ein Film? In erster Linie mal ein Animationsfilm, nur dass der mit seinen Pixar- und Dreamworkskollegen so gar nicht gemein hat. Denn wenn man den Animationsfaktor außer Acht lässt, dann hat man ein Science-Fiction-Fantasy-Märchen, dass auch nicht wirklich jedem Kind zu empfehlen wäre. Über 12 sollten sie schon sein. Die Story ist düster und die Atmosphäre zu jeder Zeit bedrohlich, von den skurrilen Hauptcharakteren mal ganz zu schweigen. Die Regisseurin schafft es, eine eigene Welt zu kreieren, die in jeder Minute stimmig ist, das soll ihr mal einer nachmachen. Die Story ist leider nicht mehr die Neueste, so hat man sich ungeniert bei Matrix und Terminator bedient, und dass schon gewaltig, so dass dies der einzige Wehrmutstropfen ist, den ich wahrnehmen konnte. Alles in allem ist 9 ein Genuss für das Auge und rate wirklich dringlichst dazu, sich den Streifen anzusehen. Es wird übrigens auch nicht gesungen, wie einige schon befürchtet hatten. Da der Film aus mir unverständlichen Gründen nur in einer handvoll Kinos deutschlandweit startet, wird den meisten wohl nichts anderes übrig bleiben als auf die DVD zu warten. Das Warten lohnt sich, glaubt es mir!
Wenn Luc Besson einen Film produziert, dann sind es meist Filme für Männer. Nur und ausschließlich. So kommen die Taxi-Filme von ihm und, natürlich, die Transporter-Filme. Markige Sprüche, heiße Action, keine Handlung. Doch machen sie eben auch Spaß. Und das nicht zu knapp. Und genauso ist es auch bei From Paris With Love. Diesmal lässt Besson John Travolta als Geheimagent auf die Franzosen los. Dass das nichts mit James Bond zu tun hat brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Travolta ist einfach eine coole Sau, das hat Besson erkannt und ihm diese Rolle auf den Leib geschneidert. Und es funktioniert prächtig. Es macht einen Riesenspaß zu sehen, wie sich Travolta durch diesen Film ballert und seinen Partner in den Wahnsinn treibt. Die Terroristengeschichte ist so belanglos wie vorhersehbar und spielt auch überhaupt keine Rolle, nicht mal der Name des Schauspielers, der Travoltas Partner spielt. Alles nur Beiwerk für den Meister, der sich hier selbst ein Denkmal setzt. Cool, cooler, Travolta. So einfach ist das. Wer Inhalt möchte, soll sich dieser Tage lieber Agora reinziehen. Wer sinnlose Action mit einem coolen Hauptdarsteller sehen will, der zieht sich From Paris With Love rein. Ich hoffe, Besson lässt The Transporter weiter Urlaub machen und produziert noch ein paar Fortsetzungen von diesem Streifen...
Der Blutige Pfad Gottes lief in Deutschland nie im Kino, trotzdem wurde der Film auch hierzulande zu einem vielbeachteten Kultfilm. Jetzt, fast 10 Jahre nach Release des ersten Teils kommt der 2. Teil auf Bluray und DVD. Dass Fortsetzungen von solch großen Kulthits meistens nach hinten losgehen, bewiesen schon eindrucksvoll die Fortsetzungen von From Dusk Till Dawn. Deshalb erwartete ich auch nicht wirklich einen fantastischen Film. Doch ich wurde positiv überrascht. Obwohl die erste Hälfte mehr wie eine Komödie aufgebaut ist, die durchaus witzig ist, bekommt die zweite Hälfte wieder eindeutigen Boondock Saints-Charakter. Natürlich ohne den ersten Teil in keiner Sekunde zu übertreffen, dafür hat er doch massive Längen, die es beim ersten nicht gab. Der komödiantische Teil am Anfang basiert auf die fast 10jährige Pause der Saints, was es dann auch recht plausibel macht, warum sie so dilettantisch ans Werk gehen. Die Story wird sogar tiefer als man anfangs denkt, was natürlich auch positiv überraschen dürfte. Die Schießszenen sind wieder sehr pathetisch in Szene gesetzt, das kennt man noch aus Teil 1. Die Schauspieler sind uns auch komplett erhalten geblieben, und ich meine komplett (sogar die, die im ersten Teil starben sind mit von der Partie), was mich persönlich sowieso immer freut. Lediglich der Neuzugang, die FBI-Agentin, wollte nicht so recht in den Film passen, da sie zu sehr auf Willem Dafoes Charakter aus Teil 1 basiert, doch darüber kann man getrost wegsehen. Der Blutige Pfad Gottes 2 ist eine gelungene Fortsetzung, die sich selbst nicht zu ernst nimmt und auf einen guten 3. Teil hoffen lässt...
Michael Moore reflektiert wie kein anderer Regisseur Amerikas. Entweder man liebt seine Filme und seine Statements oder man hasst ihn abgrundtief (hierzulande werden das sicherlich eher CDU/CSU-Wähler sein). Das wird sich mit seiner neuen Doku auch nicht ändern. Da es sogar teilweise ein Pro-Sozialismus-Film ist, da könnte ich mir sogar vorstellen, dass es für ihn inzwischen sehr gefährlich sein dürfte durch Staaten wie Texas zu fahren. Ein Film von Michael Moore heißt auch immer Meinungsmache, das kann man ihm durchaus vorwerfen, doch beruht seine Meinung auch immer auf Fakten. Seine Meinung garniert er in den Filmen auch gerne mit persönlichen Schicksalen, was das Ganze sicher auch wieder destruktiv macht. Da seine politische Meinung allerdings auch meine ist, da werde ich einen Teufel tun und den Film schlecht bewerten. Der Mann hat Recht und wenn das so weitergeht, dann sitzt bald die ganze Unterschicht in der Scheiße. Meinen Aktionismus hat er auf jeden Fall und deshalb sage ich nur eins: Rennt verdammt nochmal los, kauft euch die DVD und lasst uns eine Revolte anzetteln! Amen!
Warum der großartige Robert Zemeckis in letzter Zeit nur noch Animationsfilme dreht, wird wohl einzig und allein sein Geheimnis bleiben. Nach Der Polarexpress und Die Legende Von Beowulf versucht er sich nun also an Charles Dickens´ Weihnachtsgeschichte. Und wie auch bei seinen anderen Animationsfilmen bleibt am Ende die Frage, wieso er daraus nicht gleich einen Realfilm machte? Die Animationen der Figuren basieren sowieso auf den realen Personen, dank Motion Capturing, was bedeutet, dass die Szenen fast komplett auch von eben jenen gespielt werden mussten. Nun gut, über Sinn und Unsinn kann man streiten, unbestritten ist die Qualität des Films. Über die Geschichte braucht man, denke ich, nicht mehr viel zu sagen, die sollte ja jedem geläufig sein. Zemeckis´ Hauptabsicht bei dem ganzen Unterfangen lag sichtlich eher bei den 3D-Effekten, denn auf der Story. Hält sich der Film bei der Geschichte doch meist 1:1 an das Buch, sind es doch die Szenen zwischendrin, die den Eindruck erwecken, man wolle auf Teufel komm raus dem 3D-Effekt huldigen. Das ist dann zwar technisch brillant umgesetzt aber hinterlässt es auch den bitteren Nachgeschmack der Effekthascherei. Über die Darsteller kann man nicht viel sagen, da sie ja animiert sind, außer dass man Jim Carrey durchaus erkennen kann. Wenn auch einige Szenen recht witzig sind, so ist Humor nicht gerade ein Hauptmittel in diesem Film, was es den jüngeren Zuschauern sicher etwas schwierig machen wird dem Film zu folgen. Überhaupt ist Eine Weihnachtsgeschichte nur sehr bedingt für Kinder geeignet, da es doch einige recht gruslige Szenen mit den Geistern gibt, die bei einigen für schlechte Träume sorgen könnten. Alles in allem ist Disney´s Eine Weihnachtsgeschichte ein schön animierter Film, der durchaus Spaß macht. Ich persönlich warte darauf, dass Robert Zemeckis endlich wieder einen Realfilm dreht, so schuf er doch immerhin die Zurück In Die Zukunft Trilogie und Forrest Gump.
So wie Tim Burton nur noch mit Johnny Depp zu drehen scheint, so scheint Martin Scorsese nur noch mit Leonardo DiCaprio zu drehen. Ich persönlich finde das fantastisch, denn wenn sich Regisseur und Darsteller so einig sind, dann ist das Ergebnis meist phänomenal. Und scheiße ja, das Ergebnis bei Shutter Island ist mehr als phänomenal. Was den Stil angeht entfernt sich Scorsese von der Machart seiner meisten Filme und geht wieder etwas mehr in Richtung Bringing Out The Dead. Von Anfang an hat der Streifen eine bedrohliche Atmosphäre, die einen direkt in seinen Bann zieht. Die Traumsequenzen scheinen anfangs natürlich sehr surreal und die erste Hälfte des Films erinnert gar stark an den Ein oder Anderen Stanley Kubrick Film, ganz besonders an Shining. Die Story ist ausgeklügelt und intelligent. Die komplette Charakterstudie eines U.S, Marshals, das am Ende natürlich eher ein Psychogramm ist, ist von Anfang an glaubhaft und authentisch dargestellt. Jede Figur in diesem Film ist ausgezeichnet besetzt worden und jeder der Darsteller spielt einfach grandios, egal ob Ben Kingsley, Mark Ruffalo, Max Von Sydow oder Ted Levine. Allen voran natürlich Leonoardo DiCaprio, der wieder einmal zeigt, dass er einer der besten Schauspieler Hollywoods ist. Der Twist am Ende des Films ist überraschend und schockierend und wird wohl einige dazu veranlassen, den Film direkt im Anschluss noch einmal zu sehen. Shutter Island ist ein bildgewaltilter Psychothriller, der seinesgleichen sucht und zeigt, dass man auch mit einem Blockbuster hyperintelligentes, kunstvolles Kino schaffen kann. Martin Scorsese ist einer der besten Regisseure unserer Zeit und ich hoffe, dass er noch viele Filme drehen wird.
Cary Elwes scheint auf Foltergeschichten zu stehen, anders kann ich mir nicht erklären warum er nach dem ersten Saw wieder einen Film dreht, der eine ähnliche Thematik aufweist. In As Good As Dead wird er also wieder gefoltert, nicht ganz so drastisch wie in Saw aber immer noch ziemlich brutal. Das Beste daran: Er wird von Andie MacDowell gefoltert. Von der hat man jetzt schon ziemlich lange nichts mehr gehört, desto verwunderter war ich, sie in diesem Streifen zu sehen. Und damit noch nicht genug! Sie spielt die Witwe eines Nazi-Predigers, der seine eigene Kirche gründete. Das ist als wenn Meg Ryan eine Soldatin spielen würde... Upps, das gab es ja tatsächlich schon. Wie war das noch? Richtig, es ging in die Hose. Und auch hier ist das Problem, dass man MacDowell das Ganze nicht so richtig abkaufen mag. Cary Elwes dagegen kauft man das Opfer gut ab, er hat ja auch schon Erfahrung darin. Der Arme kann zwar nix dafür, doch wenn ich ihn sehe muss ich immer noch an Mel Brooks´ Robin Hood - Helden In Strumpfhosen denken. Als Robin Hood bleibt er für mich einfach unvergesslich. Aber egal, was ist mit dem Rest des Films? Kann der überzeugen? Ja und Nein. Die Story ist originell, mal was anderes. Leider ist das Ende sehr voraussehbar, was den Twist etwas langweilig gestaltet. Der ganze Film hat sowieso mit ziemlichen Längen zu kämpfen, was ihn natürlich zeitweise recht langatmig macht. So bleibt abschließend zu sagen, dass man sich vielleicht besser noch einmal den ersten Saw reinzieht bevor man sich überlegt ob man diesen Film wirklich braucht, obwohl er ja auch kein Totalsusfall ist. Fans dieser Filme können aber durchaus mal einen Blick riskieren. Der Streifen erscheint dieser Tage in Deutschland auf DVD und Bluray.
Ein dämonisches Kind, dass seinen Eltern die Hölle auf Erden bereitet. Okay, wirklich neu ist die Thematik nicht, man könnte sogar sagen, sie ist schon recht ausgelutscht. Und so reiht sich auch dieser Film als Das Omen-Clon in die Reihe von vielen, vielen Versuchen ein, dem Thema eine neue Facette abzugewinnen. Wirklich gelingen tut dem Streifen das nicht, da hatte Christian Alvart mit Antikörper und Pandorum schon ein besseres Händchen bewiesen. Trotzdem ist Fall 39 nicht schlecht. Nach der ersten trägen Hälfte des Films gewinnt durch seine Schockeffekte und etwas schnelleren Erzählweise an Fahrt. Wirklich originell ist das zwar nicht, denn mit Schockeffekten kann man halt schnell etwas Stimmung machen, aber es funktioniert letzten Endes dann doch. Das Mädchen wird gegen Ende sowas von bitchy, so dass es eine wahre Freude ist zu sehen, wie Renée Zellweger sie fertig macht. Man soll mir mal einen Film zeigen, bei dem der Kindermord am Ende dem Zuschauer Spaß macht. Ist schon eine Leistung, deshalb wird das Ende für jeden Kinderhasser ein Fest sein. Über die Darsteller kann man nichts schlechtes sagen, Renée Zellweger wird hierfür wohl sicherlich keinen Oscar bekommen, aber mies ist sie auch nicht. Lediglich Bradley Cooper mag man den Kinderpsychologen nicht so recht abkaufen. In Erinnerung wird der Streifen wohl nicht bleiben, aber für kurzweiligen Horrorspaß kann man ihn schon gebrauchen.
Nein, dieser Film ist nicht der neueste Teil der furchtbaren Wrong Turn-Filme sondern ein Independent-Rachefilm. Rachefilme sind zur Zeit sehr beliebt und wir werden fast monatlich mit zig Filmen dieser Art bombadiert. Interessanterweise sind nur die Wenigsten wirklich schlecht. So ist es auch mit Wrong Turn At Tahoe. Mit kleinem Budget gedreht ist es auch ein kleiner, gemeiner und blutiger Rachefilm geworden. Über Cuba Gooding Jr.´s Leistungen in letzter Zeit kann man sicher streiten, doch in diesem Film kommt sein recht emotionsloses Spiel gut zur Geltung und passt auch zur Geschichte. Harvey Keitel ist ja sowieso immer super und spielt hier den "Bösewicht", sind ja eigentlich alle Bösewichte in diesem Streifen, so wie es sich gehört. Doch richtig überrascht war ich, dass Miguel Ferrer neben den anderen sehr bekannten Schauspielern hier eine Hauptrolle hat. Sonst ist er ja eher auf die Nebenrollen fixiert, doch es war eine gute Entscheidung ihm die Rolle zu geben, denn er spielt alle anderen an die Wand. Über Sinn und Unsinn der Handlung kann man sicher streiten, doch ist nicht abzustreiten, dass der Film von anfang an intensiv und spannend ist. Der BLutfaktor steigt zum Ende hin enorm an und spiegelt die Intensivität der Handlung gut wider. Wer auf Rachefilme und Thriller steht, für den ist Wrong Turn At Tahoe sicher ein Fest. In Deutschland erscheint er jetzt direkt auf DVD, da eine Kinoauswertung hier sicher keinen Sinn gehabt hätte. Die Konkurrenz mit Gesetz Der Rache und Auftrag Rache wäre wohl einfach zu groß gewesen.
Dass Dwayne Johnson alias The Rock inzwischen ein waschechter Hollywood-Filmstar ist, das ist unbestreitbar und auch gut so, denn er hat es halt einfach auch drauf. Und hier ist also sein neues Machwerk Zahnfee Auf Bewährung. Leider ist es so, dass dies meiner Meinung nach der erste Film mit ihm, der komplett nach Schema F gedreht wurde. Ist die Story doch absurd genug um daraus einen wirklich originellen Film hätte machen zu können, entschied man sich leider für die familienfreundliche, vorhersehbare Variante was dann dazu führt, dass man spätestens nach der Hälfte sich anfängt zu langweilen, da man den Storyverlauf einfach schon weiß. Das Gute daran ist, dass wenigstens die erste Hälfte prächtig unterhält, ein paar grandiose Gags bietet und Dwayne Johnson wieder mal in Hochform ist. Dazu gibt es noch ein filmische Wiedersehen mit Billy Crystal, den man zuletzt in Reine Nervensache 2 sah, das ist schon ein bisschen her. Alles in allem ist Zahnfee Auf Bewährung ein netter Familienfilm, bei dem ein bisschen das Gefühl bleibt, dass man mehr hätte daraus machen können.
Michael Jacksons Vermächtnis an seine Fans. Es ist eigentlich unmöglich etwas über Michael Jackson und eines seiner Werke zu schreiben ohne außer Acht zu lassen, dass er nach seinem Tode beinahe mehr Alben und DVDs verkauft hat als vorher. Dies hinterlässt natürlich einen faden Beigeschmack, denn vor seinem Ableben wurde er eigentlich durchgehend und von den meisten, die ihn jetzt als Legende bezeichnen, als Witzfigur tituliert. Von den Anschuldigungen über ihn in gewissen Strafsachen einmal abgesehen. Nun, wie auch immer, Michael Jackson war für meine Generation und für die davor natürlich auch, ein Bestandteil der Kindheit und der Jugend, denn es gab keinen größeren Star, so kommt es dann auch, dass Songs wie Beat It und Thriller ständig zu hören waren und mich sofort an bestimmte Situationen meiner Kindheit erinnern, deshalb kann und werde ich über die musikalischen Qualitäten von Michael Jacksons Werken kein Wort verlieren. Über Geschmack lässt sich bekanntlich eh nicht streiten, so bleibt die Frage zurück: Ist denn This Is It nun ein guter Film? Als Jackson-Fan ist er das wohl ohne Frage. Der Rest muss selbst entscheiden. Ich für meinen Teil fand ihn gut und mitreißend und wenn ich sehe, was für ein bombastisches Konzert das geworden wäre, finde ich es bedauerlich, dass es so niemals stattgefunden hat. Jackson steckte viel Zeit, Mühe und Herzblut in die Realisierung der Tour und dass er nur ein paar Tage davor verschied ist einfach tragisch. Gut, dass man für sein privates Archiv alles filmte, so bekommt man einen guten Eindruck davon, wie es wohl ausgesehen hätte, alles tatsächlich live zu sehen. Ich für meinen Teil hatte Spaß an dem Materiall und fand beeindruckend wie gut Michael sich mit 50 noch bewegen konnte. Ein anderer Aspekt, den ich wirklich gut fand, waren die Tänzer und natürlich die Tänze. Für alle die sich diese bekloppten Tanzfilme wie Fame oder Step Up reinziehen, bei denen die Handlung eh nur Alibi ist, denen empfehle This Is It aufs Wärmste, denn hier wird man nicht mit Intelligenz gelangweilt sondern sieht nur gute Performances. This Is It ist der beste Konzertfilm seit Jahren, soviel steht fest...
Mel Gibson is back. Nach seiner letzten Hauptrolle in Wir Waren Helden dauerte es fast 8 Jahre bis Herr Gibson sich entschloss einmal mehr die Hauptrolle in einem Film zu spielen. Nun ist die lange Wartezeit vorbei und er kann in Martin Campbells neuem Film das machen, was er am besten kann. Bösen Buben mächtig den Arsch versohlen. Das läuft hier zwar etwas subtiler ab als in Lethal Weapon oder Payback - Zahltag, aber im Prinzip tut er halt doch genau das. Verpackt ist das alles in einer guten Verschwörungsstory über böse Konzerne, die an dem Mord seiner Tochter verantwortlich sind. Martin Campbell setzte das alles sehr klassisch um, d. h. es gibt keine schnellen Schnitte und auch keine schräge Kamerafahrten sondern eben klassische Thriller-Kost. Die funktioniert erstaunlich gut, was vor allem an den großartigen Schauspielern liegt, die hier wirklich ihr Bestes geben, allen voran Mel Gibson, dem die Story wohl wirklich am Herzen lag. Das einzig Negative was ich erkennen konnte war, dass es hin und wieder ziemliche Längen gab und ich im Allgemeinen den Eindruck hatte, dass man das Finale auch schneller hätte erreichen können. Doch die Längen schmälern das Vergnügen keinesfalls, Mel Gibson endlich wieder in Aktion zu sehen. Auftrag Rache ist ein wirklich spannender Thriller mit einem Mel Gibson in Hochform.
2 Sachen sind mir bitter aufgestoßen nach Genuss des neuesten Chris Columbus Streifens. Zum Einen sind die Parallelen zu Harry Potter dermaßen enorm, so dass ich zwischendrin irgendwie auf ein Quidditch-Match hoffte und für den 2. Punkt muss ich etwas ausholen. Es geht um die griechische Mythologie. Die an sich ist spannend und interessant genug und reicht vermutlich alleine schon für hunderte von Blockbuster-Filmen. Mein Problem mit Percy Jackson besteht darin, dass ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass "griechische" Götter in die USA auswandern um von nun an dort die Welt zu beherrschen. Was würde Zeus dazu antreiben den Olymp über dem Empire State Building zu errichten? Dass der Eingang zur Unterwelt in Hollywood ist, ist ja noch nachvollziehbar. Egal ob Medusa oder sonst irgendwelche griechischen Mythologiewesen, alle sind in die Staaten ausgewandert. Warum? So bleibt dieser fahle Nachgeschmack, dass alle Halbgötter Amis sind, da sich Götter ja nur die stärksten und geilsten Menschen zur Paarung aussuchen. Dies macht es einem Europäer nicht leicht direkt hysterisch lachend aus dem Kino zu rennen. Was die Griechen von diesem Film halten möchte ich lieber gar nicht erst wissen. Aber gut, um doch noch zu einem objektiven Ergebnis zu kommen muss ich diese Punkte wohl erstmal ausblenden. Was bleibt dann übrig? Gut funktionierendes, effektgeladenes, bombastisches, etwas vorhersehbares und leicht verdauliches Popcorn-Kino, welches trotz aller Schwächen gut zu unterhalten weiß. Nicht mehr und nicht weniger. Der Cast ist bis in die Nebenrollen durchaus gut besetzt. Es fällt zwar keiner davon irgendwie auf, doch muss das ja nichts schlechtes sein. Egal ob Pierce Brosnan, Uma Thurman, Catherine Keener oder Sean Bean, alle machen ihren Job gut. Warum Chris Columbus nach einigen unbedeutenden Filmen gerade Percy Jackson verfilmt, dessen Parallelen zu seinen ersten beiden Harry Potter Beiträgen so groß ist, dass wird wohl sein Geheimnis bleiben. Ich vermute dahinter einfach mal Geldgeilheit, denn es war abzusehen, dass Percy Jackson ein Erfolg wird. So wird es auch mit Sicherheit bald eine Fortsetzung geben. Da man über die Qualität des Films nichts negatives sagen kann und die Effekte ja auch wirklich gut sind, dürfen wir wohl gespannt sein welche griechischen Mythologien noch in die U S and A ausgewandert sind.
Ich hatte schon immer einen Hang zu biblischen Stoffen. Egal ob Constantine oder God´s Army, Das 7. Zeichen oder Das Omen. Wenn es thematisch um so etwas geht, dann kann man mich schnell begeistern. Als ich nun den Trailer zu Legion sah, da pochte es laut, das biblische Filmstoff-Herz. Und ich wurde auch nicht enttäuscht. Zumindest was die visuelle Umsetzung angeht. Die Engel sehen einfach fantastisch aus, auch die restlichen Effekte sind astrein umgesetzt worden. Doch leider hat der Film einen Schwachpunkt und der ist nunmal leider nicht wegretuschierbar: die Story. Das Drehbuch hat Lücken so groß wie der Grand Canyon und tut sich vor allem bei der Vorgeschichte zu diesem Krieg sehr schwer sich zu erklären. Die Informationen sind einfach zu spärlich, so muss man sich leider vergebens fragen, warum man nun gerade dieses Baby beschützen muss. Das wird nie aufgeklärt, so dass man sich den ganzen Film über Fragen muss, wieso sich alle Protagonisten diesen Stress antun. Auch ist die Motivation des Erzengel Michael nicht wirklich klar und warum der Herr Gabriel am Ende bestraft und Michael zurückkehren darf, das kann man wohl nur mit Gottes Unergründlichkeit erklären. Auch sind die Schauspieler teilweise recht lustlos zugange. Vor allem Dennis Quaid, der sich wohl zu Recht während der Dreharbeiten fragte, was für einen Sinn seine Rolle hat, ist er doch neben Paul Bettany der einzig wirklich namhafte Schauspieler in dem Streifen. Bettany wiederum selbst, den meisten sicher noch aus The Da Vinci Code - Sakrileg ein Begriff, spielt so emotionslos wie es einem Engel gebürt. Ist Legion also ein schlechter Film? Nein, ist er nicht. Er unterhält trotz allem recht ordentlich und die Effekte sind, wie gesagt, allererster Güte. Zumindest die Herren der Schöpfung werden ganz sicher einen unterhaltsamen Kinoabend verbringen, mit viel Gewalt und ganz vielen Einzeilern. Denken ist bei Actionfilmen eh total überbewertet worden in letzter Zeit.
Ich liebe Satiren. Deshalb war ich sehr entzückt als ich den Trailer zu Männer Die Auf Ziegen Starren sah. Als ich dann noch sah wie hochkarätig der Cast ist, da jubelte ich vor Wonne. Und ich wurde nicht enttäuscht. Lakonisch nimmt man die U.S. Army und ihr Verhalten bei Forschungen auf die Schippe ohne dass es zu albern wird. Dass die Armee über Leichen geht ist ja kein Geheimnis, aber über den gesunden Menschenverstand, und dass in dieser Form, das ist sogar für mich unverständlich. Denn einiges was man in dieser Satire gezeigt bekommt, ist tatsächlich war. Diese Art von Satire ist genau George Clooney´s Metier, so produzierte er nicht nur, sondern spielt auch ambitioniert mit. Jeff Bridges spielt irgendwie seinen Dude aus The Big Lebowski als wäre es einfach ein anderes Leben und Kevin Spacey als Drecksack ist auch eine Augenweide. Eine besondere Ewähnung findet bei mir Ewan McGregor, der hier unbedingt auch ein Jedi-Kämpfer sein möchte, so nennen sich die Soldaten der Spezial-Einheit selbst. Für soviel Selbstironie gebührt ihm ein Ehren-Oscar meiner Meinung nach. Männer Die Auf Ziegen Starren ist ein respektloser Spaß und beleuchtet den Irak-Krieg mal auf eine andere Art und Weise.
Als ich den Trailer für diesen Streifen sah, da dachte ich noch: "Das könnte ein witziger, unterhaltsamer Film werden." Nicht allein wegen Hugh Grant dachte ich das, der für mich eigentlich immer ein Garant dafür war, dass ein Film zumindest dialogtechnisch witzig wird. Nun, das war diesmal leider ein Irrtum. Die Geschichte ist so hanebüchen wie ein Lord im Ghetto. Die Gangster benehmen sich wie Amateure und scheinen auch noch dumm wie Brot zu sein. Die Morgans sind so weltfremd wie Kaspar Hauser und zu guter letzt sind die Dörfler so klischeemäßig dargestellt, dass es schon nicht mehr witzig ist. Hinzu kommt, dass Hugh Grant und Sarah Jessica Parker als Paar einfach nicht harmonieren und dass eben Mrs. Parker eine Version der Carrie aus Sex And The City in Light spielt. Das alleine trieb mir schon die Zornesröte ins Gesicht. Und irgendwie keimte in mir der Verdacht nach Genuss des Streifens auf, dass man auch genau dieses Publikum erreichen wollte. Was es deshalb für ein männliches Publikum uninteressant macht. Man kann mich für diese Aussage nun hassen, aber genau dieses Gefühl hatte ich nunmal. Wer also seine Freundin glücklich machen möchte, für den sei dieser Film empfohlen. Der Rest schaut sich lieber ´ne Wiederholung von Two And A Half Men an.
Tim Burton hat es mal wieder geschafft! Er macht aus einer belanglosen, völlig uninspirierten Geschichte ein unverkennbar visuelles Meisterwerk, das seiner Filmografie gerecht wird. Nachdem er mit Sweeney Todd ja eher ein Musical für Erwachsene fabrizierte wollte er wohl wieder etwas mehr für die lieben Kleinen erschaffen. Mit Walt Disney fand er den richtigen Geldgeber, die ja auch schon für die Finanzierung von Tim Burton`s Nightmare Before Christmas verantwortlich zeichneten und damit auch einen Filmklassiker produzierten. Da man mit Johnny Depp bei Disney in der letzten Zeit ebenfalls mehr als gute Erfahrungen machte, Fluch Der Karibik lässt grüßen, und Burton anscheinend ja nur noch mit ihm arbeitet, war somit eine gute Basis für Tim Burtons Version von Alice Im Wunderland gelegt. Und was soll man sagen? Alice Im Wunderland spricht schon allein wegen der visuellen Note jedes Alter an und funktioniert als Märchen mit gewaltigen Bildern mehr als fantastisch. Johnny Depp ist einmal mehr superb, Helena Bonham Carter, auch ein Dauergast in Burtons Filmen, wie immer schräg. Neu dazu gesellen sich Crispin Glover, der seinem Image als durchgeknallter Schauspieler mehr als gerecht wird und Anne Hathaway, die als Weiße Königin den Bogen etwas überspannt. Wie schon erwähnt ist die Geschichte ziemlich flach und ist wohl als Fortsetzung des original Märchens gedacht. Das spielt aber keine Rolle, denn durch die visuelle Komponente wird wohl Alice Im Wunderland trotzdem einer der schönsten Filme des Jahres sein. Zu erwähnen wäre noch Danny Elfmans Score, der wie immer kongenial Tim Burtons Vision musikalisch umsetzt. Alice Im Wunderland ist ein wunderschönes Märchen für jung und alt geworden. Sehr empfehlenswert.
So hätte zwar auch die Biografie von Johnny Cash heißen können, doch was sich hinter dem Namen verbirgt ist ein Independent-Thriller mit Sean Bean, ihr wisst schon, der Herr-Der-Ringe-Sean-Bean. Leider gibt es zu diesem Streifen nicht viel zu sagen, außer dass die Handlung eigentlich eine originelle Idee ist und Sean Bean auch eine gute Performance abgibt. Wenn allerdings das Drehbuch einfach viel zu langweilig ist, da hilft das alles nur wenig um den müden Ablauf zu retten. Ich ertappte mich immer wieder dabei, dass meine Gedanken währende des Genusses abschweiften, was kein gutes Zeichen für die Spannung des Streifens ist. Wer auf müde Thriller oder Sean Bean steht kann mal einen Blick riskieren, der Rest kauft sich besser einen apannenden Roman.
Old Dogs - Daddy Oder Deal ist von den Machern vom wirklich witzigen Born To Be Wild - Saumäßig Unterwegs, insofern hatte man hohe Ewartungen an den Nachfolgefilm. Wie schon beim Vorgänger konnte man auch hier wieder John Travolta für eine der beiden Hauptrollen gewinnen, zur Seite stellte man ihm Robin Williams, der in letzter Zeit nicht mehr so wirklich präsent war. Leider muss man sagen, dass die Erwartungen an Old Dogs leider nicht erfüllt wurden. In typischer Disney-Manier plätschert die Story sehr vorhersehbar und belanglos vor sich hin, da ändert es auch nichts, dass einige der Gags wirklich lustis sind. So hat man eigentlich auch die ganze Zeit über den Eindruck, dass der Film immer zwischen Gag-Szene und Tränendrüsen-Szene hin und herspringt. Nicht wirklich von Vorteil ist auch, dass man das Witzigste schon im Trailer bewundern konnte. So wird Old Dogs für Kinder sicher eine Alternative sein, doch die Erwachsenen werden sich ganz sicher ziemlich schnell langweilen.
Paul Weitz ist der Bruder von Chris Weitz. Wie der Zufall es wollte arbeiteten beide fast gleichzeitig an Vampirstoffen basierend auf Büchern. Während Chris Weitz den leicht uninspirierten New Moon - Biss Zur Mittagsstunde verfilmte, übernahm sein Bruder Paul den Roman Mitternachtszirkus - Willkommen In Der Welt Der Vampire. Während New Moon eher ein jüngeres Publikum bedient und deshalb sehr viele Soap-Elemente beinhaltet, trotz der Fantasy, geht Mitternachtszirkus einen klassischen Weg und vereint Fantasy mit Horror und Humor. Doch welcher Film ist nun der Bessere? Ganz eindeutig Mitternachtszirkus. Er ist im Großen und Ganzen einfach origineller und spannenender, was an dem guten Drehbuch liegt, welches auch von Paul Weitz mitverfasst wurde. Die Darsteller, die fantastisch besetzt sind, tun ein übriges um die Qualität auf ein hohes Niveau zu hieven. John C. Reilly als stolzer Vampir spielt mit majestätischem Spaß und macht die letzten beiden Klamaukfilme fast vergessen, obwohl Ricky Bobby - König Der Rennfahrer und Die Stiefbrüder nicht wirklich schlechte Filme waren. Sie überschatteten nur sein wahres Können. Auch Ray Stevenson als bösartiger Vampyr ist fantastisch besetzt und passt besser zu seinem Naturell als zuletzt die Rolle des Frank Castle in Punisher: War Zone. Er schauspielert diesmal tatsächlich und man merkt ihm den Spaß beim Spielen an, den widerlichen Drecksack zu spielen. Auch die Nebenrollen sind witzig besetzt. Salma Hayek als bärtige, weissagende Lady ist zum Schießen. Willem Dafoe hat zwar nur eine kleine Rolle aber die spielt er so schräg wie man es von ihm gewohnt ist. Mitternachtszirkus lebt von seinem schwarzen, oft makaberen Humor, der vielleicht nicht jedem schmecken wird, aber für die, die damit keine Probleme haben entfaltet sich der wirkliche Spaß an dem Streifen. Wer eine gute Alternative zu der Horror-Schmonzette New Moon sucht, der ist hier richtig. Schade nur, dass der Film in den Staaten durchfiel und man wohl auf keine Fortsetzung hoffen kann. Da keine wirkliche Liebesgeschichte erzählt wird waren wohl zu viele enttäuscht und einen Vampirfilm ohne Robert Pattinson wird wohl in der nächsten Zeit nicht vom Erfolg verwöhnt werden.
Tja, die Fortsetzung zu Twilight - Biss Zum Morgengrauen. Es sieht wohl so aus als ob man diese Filme abgrundtief hasst oder sie von ganzem Herzen liebt. Ich stehe tatsächlich wohl zwischendrin. Ich fange mal mit dem an, was mich ankotzt: Die Figur der Bella ist das unsympathischste Stück Frau, welches ich seit langem als Hauptdarstellerin in einem Film gesehen habe. Weinerlich, unentschlossen, lebensmüde, weltfremd, unlogisch, depressiv, nervig,launisch, unbeständig, um nur ein paar Adjektive zu nennen (habe ich da eben ein leises Nuscheln gehört, von wegen "typisch Frau?"). Es ist mir unverständlich, warum sich alle begehrensweten Typen in dem Film um die Alte kloppen wollen. Das viele, viele Gesülze ist auch ein ganz furchtbarer Faktor. Um Himmels Willen, wie kann man nur so viele schleimige Zeilen schreiben ohne sich dabei selbst zu schämen? Was hat sich die Autorin der Romane nur dabei gedacht? Dagegen ist Romeo + Julia ein Horrorfilm. Sicher kommen mir jetzt wieder ein paar Leute damit, dass ich ja ein Kerl wäre und deshalb keinen Sinn dafür hätte. Wer aber meinen Blog verfolgt, der weiß, dass das nicht wahr ist. Romantik ist gut, Gesülze ist es nicht. Mehr als einmal habe ich mich fremdgeschämt bei einigen Dialogen. Pfui, pfui, pfui. Dass das natürlich einigen Teeniemädchen schlaflose Nächte bereitet, da sie vermutlich noch Wochen danach dahinschmelzen, ist mir bewusst. Noch ein Punkt: Diese furchtbaren, im Licht leuchtenden Vegatarier-Sissie-Vampire. Ich bin ein großer Fan von Filmen wie Bram Stoker´s Dracula, Interview Mit Einem Vampir, Lost Boys usw., deshalb kommt es mir einem Schlag ins Gesicht gleich, solch ein weinerliches Blutsaugerpack in einem Film zu ertragen. Okay, das mag subjektiv sein, aber denkt doch mal nach. Selbst Der Kleine Vampir mutet majestätischer an als diese Pseudo-Draculas. Nach all der Schelte jetzt aber was gut war an dem Streifen: Die Werwölfe waren fantastisch und sympathisch dargestellt. Als ebenfalls großer Werwolffan war ich schlichtweg begeistert von den Effekten und der Figur des Jacob. Mal als nicht pure Bestien dargestellt fand ich das erfrischend. Sicher gab es das schon eine nummer Härter in den Underworld Filmen, aber hier ist es trotzdem super. Die Entwicklungen nachdem Edward Bella abschoss bis zu dem Punkt an dem sie wieder zusammenkommen waren interessant und spannend erzählt, obwohl gar nicht viel passiert ist. Trotzdem entwickelte New Moon da eine neue Dynamik und einen Spannungsbogen, den ich schmerzlichst schon bei Twilight vermisste. Leider spricht das sicherlich nicht gerade für die Twilight-Reihe, denn immerhin geht es ja hauptsächlich um Bella und ihren güldenen Edward. Die restlichen Vampire außer den Cullens, denn die gleichen dann doch eher dem, was ich als Vampir bezeichnen würde. Okay, mal abgesehen davon, dass sie golden glänzen, wenn sie in die Sonne gehen. Mann mann mann, dass zu schreiben, treibt mir schon die Schamesröte ins Gesicht! Soviel zu den Vor- und Nachteilen des Films. Was bleibt noch zu schreiben? Die Effekte sind wie der Film, irgendwo zwischen gut und schlecht, die Darsteller ebenfalls. Chris Weitz, der Regisseur, sollte lieber mal wieder einen Film wie About A Boy machen, denn der war richtig gut. Der Goldene Kompass war schon sehr bescheiden und sind wir mal ehrlich, New Moon war schon ein Hit bevor er in die Kinos kam. Weitz hätte einen richtig schrecklichen Film drehen können, allein wegen Robert Pattinson wäre er doch ein Hit geworden. Aber New Moon ist natürlich nicht schlecht. Es ist ein passables Fantasy-Märchen, dass durchaus unterhalten kann und seine Momente hat. Aber eben auch genug Gegenteiliges. Da wir in einem halben Jahr schon mit dem dritten Teil beehrt werden, hoffe ich nur, dass die Saga etwas an Drive gewinnen wird demnächst.
Ein harter, unangenehmer Stoff den uns Peter Jackson da serviert. Die Geschichte der 14jährigen, ermordeten Susie, ihres Mörders und der Eltern, die mit dem Verlust klar kommen müssen. Susie erzählt die Geschichte quasi aus einer Zwischenwelt, die zwischen unserer weltlichen und des Jenseits liegt. Da Susie nicht loslassen kann, oder möchte, baut sie aus dieser Zwischenwelt immer noch existierende Verbindungen zu ihrem Vater, interessant besetzt mit Mark Wahlbert der hier mal nicht den Draufgänger mimen muss, und ihrer Schwester auf. Die mit Abstand schwierigste Rolle in diesem Streifen ist die des Kindermörders. Stanley Tucci spielt ihn so schmierig und bieder, es ist unglaublich wie wandlungsfähig dieser Schauspieler ist. Vorher noch der sympathische Ehemann von Meryl Streep in Julie Und Julia, jetzt ein schmieriger Kindermörder. In Meinem Himmel steckt voller Symboliken und verborgener Metaphern, die es dem Ein oder Anderen sicher schwer machen werden, dem Film zu folgen. Vor allem die Szenen in der Zwischenwelt, die visuell unglaublich schön und ergreifend umgesetzt wurden, spiegeln das wider. Während des Schauens ist man immer wieder hin und hergerissen zwischen "ein-wirklich-schöner-Film" und purem Entsetzen wegen des skrupellosen Kindermörders und seiner Geschicht. Das gibt es nicht oft, dass ein Streifen dermaßen Schönheit und Grausamkeit zugleich rüberbringen kann. Die Darsteller sind allesamt fantastisch. Rachel Weisz als hilflose Mutter und Susan Sarandon als störrische Großmutter ergänzen den Cast sehr effizient. Da ich das Buch nicht kenne, kann ich auch keine Aussagen darüber machen wie originalgetreu der Film nun wirklich ist, aber als Filmfan funktioniert er auf allen Ebenen sehr gut und zog mich von Anfang an in seinen Bann. Peter Jacksons Blick fürs Detail und für morbide Stoffe konnte er hier mal wieder ausleben und es gelang ihm mit Bravour. In Meinem Himmel ist kein Film, den man sich einfach so ansieht, deswegen rate ich allen zartbesaiteten Kinogängern zur Vorsicht, trotz der schönen Bilder.
Anlässlich des 40. Geburtstags von Woodstock entschied man sich das Buch Taking Woodstock von Elliot Tiber zu verfilmen, der darin aus eigener Sicht die Geschehnisse rund um das Festival beschrieb. Damit das Ganze dramaturgisch und visuell funktioniert holte man sich den Ausnahmeregisseur Ang Lee, der mit Brokeback Mountain schon einen modernen Klassiker schuf. Elliot Teichberger, so hieß der Hauptprotagonist damals noch, brachte das Festival nach Bethel, nachdem man die Veranstalter aus Woodstock vertrieb. Hauptmotivation dafür war, die Hypothek der Eltern auf das familieneigene Motel zu tilgen, da die Bank es sonst schließen würde. Natürlich konnte er nicht ahnen, dass sich bald ca. 1 Million Hippies auf den Weg zu ihm machen würden, was natürlich das ganze Kaff in ein riesiges Chaos verwandelte. Lee setzte den Streifen sehr bildgewaltig um und erzählt in warmen Bildern die Ereignisse rund um das Motel, und natürlich des Konzerts, so intensiv und amüsant, dass man ab und zu meint tatsächlich dabei zu sein. Als Stilmittel benutzt er Splitscreens zwischendrin um sicherlich der gleichnamigen Dokumentation von Woodstock seinen Tribut zu zollen. Das funktioniert damals wie heute noch ganz ausgezeichnet und lässt einen das Gefühl geben mittendrin zu sein. Ganz davon mal abgesehen hat Lee auch noch den besten LSD-Trip der je in einem Film vorkam visuell umgesetzt, das nur am Rande. Dem Cast merkt man sichtlich an, dass ihnen dieser Film sehr viel Spaß machte, allen voran Liev Schreiber, der als Transvestit für die Security des Motels zuständig ist. Auch Imelda Staunton, den meisten noch aus Harry Potter Und Der Orden Des Phönix bekannt, als kratzbürstige Mutter von Elliot ist fantastisch. Über die Musik muss ich nicht was schreiben, der Soundtrack ist natürlich grandios und auch Danny Elfmans zurückhaltender Score unterstreicht das. Taking Woodstock ist ein wirklich komischer Historienfilm, der einem einen guten Einblick gibt, wie das damals wohl gewesen sein muss.
Ich liebe britische Independent-Filme, ganz ehrlich. Sie haben eine ganz eigene Art Geschichten zu erzählen, sind visuell meistens sehr eigen und beinhalten fantastische Musik. Und all das hat auch New Town Killers, um die Kritik direkt mal auf einen Punkt zu bringen. Gut, die Geschichte ist jetzt nicht wirklich neu, ein Junge, der sich für Geld eine Nacht lang jagen lässt. Das gab es schon, ist also nicht wirklich originell. Doch die Umsetzung ist es definitiv. Und was das Wichtigste daran ist: Er ist spannend wie Sau! Erzählt in kühlen Bildern fiebert man in jeder Sekunde mit der Hauptfigur mit. Die schnellen Schnitte tun ein übriges um alles rasant zu erzählen. Die Darsteller sind hierzulande weitgehend unbekannt, lediglich Dougray Scott könnte dem ein oder anderen Desperate Housewives-Fan ein Begriff sein. Allesamt liefern einen passablen Job ab. Für einen spannenden DVD-Abend ist dieser Film allemal zu empfehlen.
Tja, die Coen Brüder. Also um gleich mal reinen Tisch zu machen: Ja, ich finde die beiden als Filmemacher genial und fantastisch. Das setze ich dehalb vorweg um keine Morddrohungen zu bekommen. Fargo und The Big Lebowski gehören defintiv mit zu meinen Lieblingsfilmen. Doch muss ich leider gestehen, dass mich die letzten Werke der beiden nicht wirklich überzeugt haben. No Country For Old Men hatte fantastische Schauspieler, keine Frage. Bei Burn After Reading war das nicht anders. Doch hatten sie meiner Meinung nach auch Längen, die mich als Zuschauer langweilten. Ich finde, dass sie das bei A Serious Man etwas zu sehr überspannten. Okay, wenn man die erste Hälfte einmal überstanden hat, dann entfaltet sich wirklich ein rabenschwarzer Humor, der das allgemeine Spießerleben zerpflückt, doch aus irgendeinem Grund ließ mich das alles kalt. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich vom jüdischen Glauben keine Ahnung habe, der Film spielt nämlich in einer jüdischen Gemeinde in den Sechzigern irgendwo in den USA. Das Ende des Films hinterließ nur ein riesiges Fragezeichen über meinem Kopf. Und versteht mich nicht falsch, ich habe kein Problem mit Metaphern, aber dieser Schluss, na ja, schließt halt nichts ab. Er erklärt nicht mal etwas oder veranschaulicht. Ich bin mir sicher, dass mir da zig Kritiker widersprechen werden, doch für einen Filmfan, der auch vor schwierigen Stoffen nicht zurückschreckt, war mir das einfach zu strange und ließ mich mit einem unabgeschlossenen Film zurück. Nichtdestotrotz sind die satirischen Elemente des Films superb und machen die zweite Hälfte zu einem ordentlichen, respektlosen Spaß. Die durchweg unbekannten Schauspieler wären noch zu erwähnen, allen voran der Hauptdarsteller Michael Stuhlbarg, dem das Spießertum quasi ins Gesicht gezeichnet steht. Beim "normalen" Publikum, und da bin ich mir sicher, wird er durchfallen, aber für diese wurde der Film auch sicher nicht gemacht. Coen-Fans werden ihn lieben, das steht fest. Ich hoffe trotzdem, dass sie mal wieder etwas leicht verdaulicheres produzieren werden.
Richard Kelly´s Erstlingswerk Donnie Darko sorgte, zumindest in Europa, für großes Aufsehen. Verstand er es doch das Handwerk eines David Lynch in einen eigenen Stil zu verwandeln, der diesen Film zu einem Kultfilm machte. Sein Nachfolgewerk Southland Tales ging noch einen Schritt weiter, scheiterte aber kläglich bei den Kritikern und erschien auch erst 3 Jahre nach Erscheinen in Deutschland nur auf DVD. Eine pure DVD-Auswertung widerfährt nun auch The Box, während er in den Staaten mit mittelmäßigem Erfolg auch im Kino lief. Bei diesem Streifen nähert sich Kelly wieder etwas mehr seinem Erstlingswerk Donnie Darko. Die Geschichte um eine Box, die, wenn man sie drückt, einen Fremden sterben lässt und selbst einem eine Million Dollar zukommen lässt, fängt etwas langatmig an. Doch baut sich im Laufe des Films immer mehr eine Spannung auf, die einen irgendwann dann doch in seinen Bann zieht. Am Ende entwickelt es sich sogar zu einer harschen Gesellschaftskritik, die nicht aufdringlich wird. Satirische Elemente scheinen immer wieder durch. Das Schicksal des Ehepaares, gut gespielt von Cameron Diaz und James Marsden, ist einem dabei in keiner Sekunde egal und man verspürt echte Sympathie für die beiden, was dann natürlich das ganze Geschehen noch tragischer macht. Wer denn zwar verantwortlich für das alles muss man sich selbst zusammenreimen am Ende, aber so bleibt auch der philosophische Ansatz erhalten und man hat Stoff darüber zu diskutieren so wie einst bei Cube. Alles in allem ist The Box eine faszinierende und spannende Gesellschaftsstudie die besser zu verdauen ist als Donnie Darko.
Bernd Eichinger ist dafür bekannt kontroverse Themen in Filmform zu verpacken. Zuletzt bewies er das wieder eindrucksvoll mit Der Baader-Meinhof Komplex, der ja auch sehr umstritten war. Nicht umstritten ist die Tatsache, dass Bernd Eichinger Filme selten schlecht sind. Ist es nun dieser? Bevor ich das beantworte erst einmal eine kleine Einführung in den Film. Der Streifen basiert lose auf der Biografie von Bushido, dem deutschen Enfant Terrible des Rap. Und weil das so ist, da fragte ihn Eichinger ob er nicht auch die Hauptrolle spielen wolle, als dieser zusagte bekam man natürlich auch den Rest seiner Gang dazu sich selbst zu spielen. Soweit so gut. Eines ist Fakt: Wer Bushido vorher nicht mochte, der wird ihn auch nach Zeiten Ändern Dich nicht besser finden. Deshalb sollten Menschen die ihn wirklich verachten, sich den Film gar nicht erst antun, das ist nur ein Tipp meinerseits. Doch nun zum Film an sich: Ja, er hat einige Klischees! Ja, Bushido ist kein wirklich guter Schauspieler! Ja, am Ende wirkt der Streifen doch sehr konstruiert! Aber nein, er ist nicht schlecht. Der Film unterhält anständig und man bekommt einen kleinen, aber recht anschaulichen Einblick in die Berliner Underground-Hip-Hop Szene. Außerdem sind die Nebenrollen derart fantastisch besetzt worden, so dass diese eben ganz viele No-Go´s des Films mit Bravour ausbügeln. Moritz Bleibtreu, Hannelore Elsner und Uwe Ochsenknecht sind nur ein kleiner Teil des Ensembles. Wirklich negativ fiel mir nur der Schluss auf, bei dem man versuchte ein spannendes Finale zu erzwingen. Da dies aber überhaupt nicht zu den biografischen Elementen des Rests passt, ist dieser Schluss phänomenal gescheitert. Von dem Happy-End einmal ganz abgesehen, bei dem man noch schnell alles aufzulösen versucht, was denn nun aus den Eltern und den Ex-Freundinnen Bushidos wurde. Trotz allem ist Zeiten Ändern Dich ein Film, der anständig von Uli Edel umgesetzt wurde und der auch anständig unterhält, trotz der Schwächen. Für Bushido-Fans ein Meisterwerk, für Film-Fans anständige Unterhaltung und für Hip-Hop-Hasser ein weiterer Grund ihn noch mehr zu hassen.
Jason Reitman, Sohn des Regisseurs der Ghostbusters-Filme Ivan Reitman, legt hier seinen dritten Film als Regisseur vor. Zuvor feierte er schon Erfolge mit der bösartigen Satire Thank You For Smoking und der vielbeachteten Komödie Juno. Alle Filme glänzten mit einem fabelhaften Wortwitz, so auch dieser. Die Figur von Ryan Bingham, gespielt von George Clooney, ist zynisch und sympathisch zugleich. Die Wortgefechte mit seiner Kollegin, gespielt von Anna Kendrick, sind einfach superb und intelligent auf den Punkt gebracht. Das einsame Leben des Hauptprotagonisten ist Hauptbestandteil der Geschichte, gepaart mit einer unaufdringlich erzählten Liebesgeschichte mit einer anderen Vielfliegerin, gespielt von Vera Farmiga. Binghams Beruf, er entlässt Leute für feige Firmenbosse, ist gut gewählt und erklärt natürlich auch die teilweise zynischen Einstellungen dieses Charakters. Wer könnte solch einen Beruf ausüben und nicht zynisch werden? Clooneys Bingham entwickelt sich glaubhaft von Anfang bis Ende weiter um dann unfreiwillig doch wieder sein altes Leben zelebrieren zu müssen. Wie man dieser Aussage entnehmen kann hat der Film dadurch kein wirkliches Happy End, aber das ist ja alle mal realistischer als alles sonst was einem in Komödien aus Hollywood serviert wird. Wer gute und witzige Dialoge zu schätzen weiß, der wird mit dieser gut besetzten und ohne Längen erzählten Geschichte eine Menge Spaß haben.
Leander Haußmann, der gefeierte Regisseur von Männerpension, Herr Lehmann und Sonnenallee legt hier seine neue Komödie vor. Und sie ist ein Volltreffer. In einer Zeit in der unser Pflegesystem immer perverser scheint, wagt Haußmann es genau das in einer Komödie zu thematisieren, einer bittersüßen Komödie. Zum Einen ist es natürlich zum Schießen den Senioren dabei zuzuschauen wie sie Bank auf´s Kreuz legen, bzw. wie sie dem herrlich schleimigen Charakter, gespielt von Daniel Brühl, eins auswischen. Zum Anderen ist gerade anfangs das Leben im Seniorenheim nicht weit hergeholt, ich weiß wovon ich spreche. Gerade das Spiel mit den Pflegestufen, sehr anschaulich erklärt von Tom Gerhardt, der den Heimleiter hier spielt, macht auf ein großes Problem in unseren Pflegegesetzen aufmerksam. Auch die Motivation der Pflegekräfte wird thematisiert. Auch der Umgang der Banken mit der Verteilung von Krediten an Menschen, die sich das gar nicht leisten können wird hier thematisiert. Doch trotz dieser harten Thematiken zwischendrin schafft es der Streifen immer amüsant und leicht verträglich zu bleiben. Das muss man erstmal schaffen. Alles in allem ist Dinosaurier eine intelligente Komödie, die zum Nachdenken anregt und die Senioren feiert. Und diesen bei ihren Gaunereien zu beobachten macht einen Höllenspaß.
Seit den Ocean´s Eleven-Filmen sind Kriminalfilme über Raubüberfälle wieder ganz hoch im Kurs. Leider wird dabeu selten die Qualität eben erwähnter Filme erreicht. Nun hat man in diesem aber Morgan Freeman in der Hauptrolle und Antonio Banderas als seinen Komplizen. Und der Komplize ist auch das Problem, zumindest anfänglich. Ich ertrage es einfach nicht mehr Aontonio Banderas als jugendlichen Liebhaber zu sehen. Der Mann ist fast 50 und die Latino-Lover-Nummer lässt einen nur noch gähnen. Zum Glück ist halt Freeman mit von der Partie und ihm zuzusehen macht eigentlich immer Spaß, so ist es auch hier. Leider ist der Plot in den ersten 2 Dritteln nicht wirklich überraschend und aufregend und sogar der Raub selbst lässt einen nur müde mit der Schulter zucken. Warum man sich The Code dann doch ansehen sollte liegt am letzten Drittel, da bekommt der Streifen dann doch noch einen interessanten Twist, der zwar schon irgendwie vorherzusehen war, also das es auf jeden Fall einen gibt, aber letzten Endes doch raffiniert umgesetzt wurde. Wer also auf Kriminalfilme oder auf Morgan Freeman steht, der wird nicht enttäuscht. Erwähnenswert wäre vielleicht noch, dass der Film schon 2 Jahre auf dem Buckel hat und jetzt erst in Deutschland auf DVD erscheint.
Vor gut 2 Jahren kam mit Smokin´ Aces ein recht origineller und witziger Action-Thriller in die Kinos. Der Aufbau der Handlung war frisch und man bekam eine Menge Stars um den Streifen zu präsentieren. Schnell wurde er zu einer Art Kultfilm und so ist es auch nicht verwunderlich, dass man nun einen zweiten Teil vorlegt. Allerdings nur als Direct-To-DVD Veröffentlichung. Ist er deshalb schlecht? Ja und nein. Die Effekte sehen so aus wie sie sind: billig. Lässt man das mal außer acht, was hat die Story zu bieten? Natürlich hat die nichts mehr mit dem Vorgänger zu tun, da ja im Grunde fast alle starben, man versuchte also dieselbe Erzählweise mit einem neuen Opfer, welches etwas lustlos von Tom Berenger dargestellt wird. Löblich zu erwähnen, dass man dabei einen anderen Weg ging und nicht einfach wieder einen Kronzeugen nahm. Ist Smokin´ Aces 2 nun gut oder nicht? Es ist irgendwas dazwischen. Der Regisseur hatte große Ambitionen und wollte sie auch abgefahren umsetzen, das gelang ihm zwar, aber nur allzuoft hatte ich das Gefühl mir Natural Born Killers 2 anzusehen und nicht Smokin´ Aces 2. Auch Parallelen zu Sin City sind allgegenwärtig, was nicht allein an dem recht hohen Brutalitätsfaktor liegt. Auch einige Löcher in der Handlung sind nicht gerade positiv zu bemerken. Doch wer einen unkomplizierten Action-Film mit abgefahrenen Typen sehen will, der wird hier sicher nicht enttäuscht. Alle anderen sehen sich besser nochmal den ersten Teil an.
Guy Ritchie brauchte lange um sich von seinem Mega-Flop Stürmische Liebe - Swept Away zu erholen. Zwar war der Nachfolgefilm Revolver ein kleines Meisterwerk, doch stellte das die Fans auch nicht sehr zufrieden, da die Geschichte dann doch zu philosophisch und künstlerisch endetet. Erst mit Rock N Rolla meldete er sich so zurück, wie man es von ihm erwartete. Doch anstatt so weiterzumachen wagte er etwas neues. Nämlich seinen ersten großen, wirklichen Blockbuster. Man wählte die Figur des Sherlock Holmes, es ist ja immerhin schon eine Weile her, dass dieser zu Filmehren kam. Doch Guy Ritchie wollte keine korrekte Studie des Buches, sondern lieber einen rauheren, realistischeren Holmes. Und das schaffte er mit Bravour. Genie und Wahnsinn geben sich immer die Hand, warum also nicht auch mit Sherlock Holmes? Okay, er machte aus Dr. Watson einen Söldner, doch fällt das nicht weiter ins Gewicht. Der Cast ist geradezu göttlich: Robert Downey Jr. als Holmes, Jude Law als Watson, Mark Srong als diabolischer Lord Blackwood. Alles in fantastischen Kulissen gedreht und mit einer intensen, düsteren Atmosphäre. Am Ende ist man zwar etwas zu bemüht, die Handlung aufzulösen, aber darüber kann man ruhig hinwegsehen. Bleibt nur zu hoffen, dass Sherlock Holmes erfolgreich genug ist, damit man ihn wieder auf London loslässt. Dieser Streifen ist ein düsterer Spaß und zur guten Nachahmung empfohlen...
Endlich mal wieder ein old-fashioned-Thriller. Die Idee ist so einfach wie simpel: Die Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma die Geldtransporter fährt und bewacht wollen ihre eigenen Transporter überfallen, ohne Komplikationen, ohne Verletzte. Das geht natürlich schief und als doch ein Unschuldiger verletzt wird, da beschließt Ty Hackett, dass er das so nicht mitmacht. Jetzt wollen ihm seine Kollegen ans Leder, doch Ty verschanzt sich in einem der Transporter, die ja schwer gepanzert sind. Er kann nicht raus, sie können nicht rein. So entwickelt der Thriller von Minute zu Minute mehr Spannung bis es schließlich zu einem blutigen Finale kommt. Leider kann man jetzt schon sagen, dass der Film wohl kein großer Erfolg werden wird, da Sony ihn aus Versehen schonmal 5 Stunden auf dem Playstation Network anboten und es so im Vorfeld schon zu hunderttausenden Downloads kam. Dumm gelaufen würd ich sagen. Wie auch immer, dieser Thriller ist sehr gut besetzt. Als Gegenspieler von Columbus Short fungieren Matt Dillon, Jean Reno, Laurence Fishburne und Skeet Ulrich. Mit diesen Stars alleine ist bestes Thriller-Entertainment vorprogrammiert und so ist es auch. Wer einen spannenden Thriller sehen will, der wird hier nicht enttäuscht.
Diese Geschichte ist tatsächlich unfassbar, genauso wie es das Plakat aussagt. Und es ist noch unfassbarer wenn man bedenkt, dass der Film tatsächlich auf wahren Begebenheiten basiert. Der Fremschämfaktor für die Figur des Mark Whitacre, kongenial gespielt von Matt Damon, ist dermaßen hoch, so dass ich ein paar Mal das Bedürfnis hatte einfach wegzuschalten. Anfänglich ist der Film eher wie ein Wirtschaftsspionagethriller, mit verdeckter Ermittlung, Betriebsspionage usw. usw. Doch je mehr die Geschichte voranschreitet und man immer tiefere Einblicke in die Lügen des Mark Whitacre bekommt, desto amüsanter wird das Ganze. Man kann sich nicht ausmalen, was die armen FBI-Agenten und Anwälte durchmachen mussten wegen diesem notorischen Lügner. Steven Soderbergh scheint ein Faible für Filme zu haben. in denen tatsächliche wirtschaftliche Fälle aufgearbeitet werden. In seinem Meisterstück Erin Brockovich zelebrierte er das bis zur Perfektion. Wirklich vergleichen kann man Erin Brockovich mit diesem Film allerdings nicht, denn die Charaktere könnten unterschiedlicher kaum sein. Auch ist der Spannungsbogen nicht so hoch wie bei besagtem Vorgänger. Trotzdem macht der Streifen Spaß, nicht zuletzt wegen Matt Damons köstlichem Spiel dieses notorischen Lügners.
Norwegen ist ja nicht gerade als florierendes Filmland bekannt. Doch ab und an schafft es ein Film die Aufmerksamkeit vom Rest der Welt zu erlangen. Diesmal mit einem Animationsfilm. Aber gleich ein Wort der Warnung: Unter gar keinen Umständen sollte man diesen Film einem Kind zeigen, es sei denn man mag es nicht besonders. Was einem hier vorgesetzt wird, ist respektloser als alles was es sonst 2009 gab, Die Story ist schräg und abgefahren, das Gleiche gilt für die Charaktere. Jimmy ist ein heroinabhängiger Elefant, der in einem russischen Zirkus vor sich hinvegetiert. Mit Heroin im Wert von 1 Million Dollar im Arsch. Na ja, im Arsch eingenäht. Als der Zirkus dicht gemacht wird versuchen verschiedene Fraktionen den Elefant in ihre Finger zu bekommen: die russische Mafia, der korrupte Zirkusdirektor, militante Tierschützer und Wilderer. Auf seiner Flucht trifft Jimmy einen intelligenten Elch, der ihm beim Entzug hilft. Wem diese Filmbeschreibung nicht ausreicht um ihn sich so schnell wie möglich reinzuziehen, dem kann ich auch nicht mehr helfen. Die Animationen sind sicher nicht auf Hollywoodniveau, aber das macht gar nichts. Dafür ist der Rest umso köstlicher. In den Staaten wurde Simon Pegg auf ihn aufmerksam, der es sich nicht nehmen ließ, die Dialogregie für die amerikanische Synchronfassung selbst zu übernehmen und gewann noch andere illustre Stars, wie z. B. Woody Harrelson, um den Film neu zu vertonen. Das macht diese Fassung sicherlich besser als die Deutsche. Free Jimmy ist der Beweis, dass gutes Independent-Kino noch existiert und auch jenseits von Hollywood sein Publikum hat.
Ich weiß, was ihr euch fragt: Guckt sich der Typ eigentlich jeden Mist an? Die Antwort ist so simpel wie einfach: Yip. Ich bin nunmal ein Filmfan und Genres sind mir so egal wie das Wetter letzte Woche. Wo das nun geklärt ist springe ich direkt in meine Review. Die Chipmunks sind nun endlich wieder da. In den Staaten sind sie schon seit mehr als 50 Jahren auf Erfolgskurs, mit immer wieder mehr oder weniger langen Pausen. Nun dachte man sich, dass es wohl mal wieder Zeit werden würde und produzierte vor knapp 2 Jahren den ersten Chipmunk-Film der Neuzeit. Der war sehr erfolgreich, also musste nun natürlich ein zweiter Teil her. Das Prinzip ist das Gleiche, nur das diesmal die Chipettes, die weiblichen Pedants zu den Chipmunks, versuchen große Stars zu werden. Wirklich überraschend ist das nicht, aber es funktioniert. Die Chipmunks sind gut und süß animiert, die Songs fetzig (für Kinder auf alle Fälle) und einiges sogar witzig. Jason Lee´s Rolle als Dave ist zur Nebenrolle geworden, warum ist mir ein Rätsel. Ansonsten bleibt nur zu sagen, dass man nichts falsch macht, wenn man ihn seinen Kindern zeigt. Die werden begeistert sein.