Samstag, 13. Februar 2010

In Meinem Himmel


Ein harter, unangenehmer Stoff den uns Peter Jackson da serviert. Die Geschichte der 14jährigen, ermordeten Susie, ihres Mörders und der Eltern, die mit dem Verlust klar kommen müssen. Susie erzählt die Geschichte quasi aus einer Zwischenwelt, die zwischen unserer weltlichen und des Jenseits liegt. Da Susie nicht loslassen kann, oder möchte, baut sie aus dieser Zwischenwelt immer noch existierende Verbindungen zu ihrem Vater, interessant besetzt mit Mark Wahlbert der hier mal nicht den Draufgänger mimen muss, und ihrer Schwester auf.
Die mit Abstand schwierigste Rolle in diesem Streifen ist die des Kindermörders. Stanley Tucci spielt ihn so schmierig und bieder, es ist unglaublich wie wandlungsfähig dieser Schauspieler ist. Vorher noch der sympathische Ehemann von Meryl Streep in Julie Und Julia, jetzt ein schmieriger Kindermörder.
In Meinem Himmel steckt voller Symboliken und verborgener Metaphern, die es dem Ein oder Anderen sicher schwer machen werden, dem Film zu folgen. Vor allem die Szenen in der Zwischenwelt, die visuell unglaublich schön und ergreifend umgesetzt wurden, spiegeln das wider.
Während des Schauens ist man immer wieder hin und hergerissen zwischen "ein-wirklich-schöner-Film" und purem Entsetzen wegen des skrupellosen Kindermörders und seiner Geschicht. Das gibt es nicht oft, dass ein Streifen dermaßen Schönheit und Grausamkeit zugleich rüberbringen kann.
Die Darsteller sind allesamt fantastisch. Rachel Weisz als hilflose Mutter und Susan Sarandon als störrische Großmutter ergänzen den Cast sehr effizient.
Da ich das Buch nicht kenne, kann ich auch keine Aussagen darüber machen wie originalgetreu der Film nun wirklich ist, aber als Filmfan funktioniert er auf allen Ebenen sehr gut und zog mich von Anfang an in seinen Bann.
Peter Jacksons Blick fürs Detail und für morbide Stoffe konnte er hier mal wieder ausleben und es gelang ihm mit Bravour.
In Meinem Himmel ist kein Film, den man sich einfach so ansieht, deswegen rate ich allen zartbesaiteten Kinogängern zur Vorsicht, trotz der schönen Bilder.

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