
Ich hatte schon immer einen Hang zu biblischen Stoffen. Egal ob Constantine oder God´s Army, Das 7. Zeichen oder Das Omen. Wenn es thematisch um so etwas geht, dann kann man mich schnell begeistern. Als ich nun den Trailer zu Legion sah, da pochte es laut, das biblische Filmstoff-Herz. Und ich wurde auch nicht enttäuscht. Zumindest was die visuelle Umsetzung angeht. Die Engel sehen einfach fantastisch aus, auch die restlichen Effekte sind astrein umgesetzt worden. Doch leider hat der Film einen Schwachpunkt und der ist nunmal leider nicht wegretuschierbar: die Story.
Das Drehbuch hat Lücken so groß wie der Grand Canyon und tut sich vor allem bei der Vorgeschichte zu diesem Krieg sehr schwer sich zu erklären. Die Informationen sind einfach zu spärlich, so muss man sich leider vergebens fragen, warum man nun gerade dieses Baby beschützen muss. Das wird nie aufgeklärt, so dass man sich den ganzen Film über Fragen muss, wieso sich alle Protagonisten diesen Stress antun. Auch ist die Motivation des Erzengel Michael nicht wirklich klar und warum der Herr Gabriel am Ende bestraft und Michael zurückkehren darf, das kann man wohl nur mit Gottes Unergründlichkeit erklären.
Auch sind die Schauspieler teilweise recht lustlos zugange. Vor allem Dennis Quaid, der sich wohl zu Recht während der Dreharbeiten fragte, was für einen Sinn seine Rolle hat, ist er doch neben Paul Bettany der einzig wirklich namhafte Schauspieler in dem Streifen.
Bettany wiederum selbst, den meisten sicher noch aus The Da Vinci Code - Sakrileg ein Begriff, spielt so emotionslos wie es einem Engel gebürt.
Ist Legion also ein schlechter Film? Nein, ist er nicht. Er unterhält trotz allem recht ordentlich und die Effekte sind, wie gesagt, allererster Güte. Zumindest die Herren der Schöpfung werden ganz sicher einen unterhaltsamen Kinoabend verbringen, mit viel Gewalt und ganz vielen Einzeilern. Denken ist bei Actionfilmen eh total überbewertet worden in letzter Zeit.
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