Donnerstag, 1. April 2010

9


Wenn Tim Burton eine Kollegin als Produzent unterstützt, dann sollte man aufhorchen, schließlich lässt sich der Meister zu sowas nicht jeden Tag herab. Und wo Burton rumlungert ist natürlich auch Danny Elfman nicht weit, der zwar nur die Themes komponierte, aber das reicht als Einfluss schon aus um dem Film seinen eindeutigen Stempel zu verpassen.
Was ist 9 nun für ein Film? In erster Linie mal ein Animationsfilm, nur dass der mit seinen Pixar- und Dreamworkskollegen so gar nicht gemein hat. Denn wenn man den Animationsfaktor außer Acht lässt, dann hat man ein Science-Fiction-Fantasy-Märchen, dass auch nicht wirklich jedem Kind zu empfehlen wäre. Über 12 sollten sie schon sein. Die Story ist düster und die Atmosphäre zu jeder Zeit bedrohlich, von den skurrilen Hauptcharakteren mal ganz zu schweigen. Die Regisseurin schafft es, eine eigene Welt zu kreieren, die in jeder Minute stimmig ist, das soll ihr mal einer nachmachen.
Die Story ist leider nicht mehr die Neueste, so hat man sich ungeniert bei Matrix und Terminator bedient, und dass schon gewaltig, so dass dies der einzige Wehrmutstropfen ist, den ich wahrnehmen konnte.
Alles in allem ist 9 ein Genuss für das Auge und rate wirklich dringlichst dazu, sich den Streifen anzusehen. Es wird übrigens auch nicht gesungen, wie einige schon befürchtet hatten.
Da der Film aus mir unverständlichen Gründen nur in einer handvoll Kinos deutschlandweit startet, wird den meisten wohl nichts anderes übrig bleiben als auf die DVD zu warten. Das Warten lohnt sich, glaubt es mir!


9 Trailer - Watch more Movie Trailers

Montag, 29. März 2010

From Paris With Love


Wenn Luc Besson einen Film produziert, dann sind es meist Filme für Männer. Nur und ausschließlich. So kommen die Taxi-Filme von ihm und, natürlich, die Transporter-Filme. Markige Sprüche, heiße Action, keine Handlung. Doch machen sie eben auch Spaß. Und das nicht zu knapp.
Und genauso ist es auch bei From Paris With Love. Diesmal lässt Besson John Travolta als Geheimagent auf die Franzosen los. Dass das nichts mit James Bond zu tun hat brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Travolta ist einfach eine coole Sau, das hat Besson erkannt und ihm diese Rolle auf den Leib geschneidert. Und es funktioniert prächtig. Es macht einen Riesenspaß zu sehen, wie sich Travolta durch diesen Film ballert und seinen Partner in den Wahnsinn treibt. Die Terroristengeschichte ist so belanglos wie vorhersehbar und spielt auch überhaupt keine Rolle, nicht mal der Name des Schauspielers, der Travoltas Partner spielt. Alles nur Beiwerk für den Meister, der sich hier selbst ein Denkmal setzt. Cool, cooler, Travolta. So einfach ist das. Wer Inhalt möchte, soll sich dieser Tage lieber Agora reinziehen. Wer sinnlose Action mit einem coolen Hauptdarsteller sehen will, der zieht sich From Paris With Love rein. Ich hoffe, Besson lässt The Transporter weiter Urlaub machen und produziert noch ein paar Fortsetzungen von diesem Streifen...

Der Blutige Pfad Gottes 2


Der Blutige Pfad Gottes lief in Deutschland nie im Kino, trotzdem wurde der Film auch hierzulande zu einem vielbeachteten Kultfilm. Jetzt, fast 10 Jahre nach Release des ersten Teils kommt der 2. Teil auf Bluray und DVD. Dass Fortsetzungen von solch großen Kulthits meistens nach hinten losgehen, bewiesen schon eindrucksvoll die Fortsetzungen von From Dusk Till Dawn. Deshalb erwartete ich auch nicht wirklich einen fantastischen Film. Doch ich wurde positiv überrascht. Obwohl die erste Hälfte mehr wie eine Komödie aufgebaut ist, die durchaus witzig ist, bekommt die zweite Hälfte wieder eindeutigen Boondock Saints-Charakter. Natürlich ohne den ersten Teil in keiner Sekunde zu übertreffen, dafür hat er doch massive Längen, die es beim ersten nicht gab. Der komödiantische Teil am Anfang basiert auf die fast 10jährige Pause der Saints, was es dann auch recht plausibel macht, warum sie so dilettantisch ans Werk gehen.
Die Story wird sogar tiefer als man anfangs denkt, was natürlich auch positiv überraschen dürfte. Die Schießszenen sind wieder sehr pathetisch in Szene gesetzt, das kennt man noch aus Teil 1. Die Schauspieler sind uns auch komplett erhalten geblieben, und ich meine komplett (sogar die, die im ersten Teil starben sind mit von der Partie), was mich persönlich sowieso immer freut. Lediglich der Neuzugang, die FBI-Agentin, wollte nicht so recht in den Film passen, da sie zu sehr auf Willem Dafoes Charakter aus Teil 1 basiert, doch darüber kann man getrost wegsehen.
Der Blutige Pfad Gottes 2 ist eine gelungene Fortsetzung, die sich selbst nicht zu ernst nimmt und auf einen guten 3. Teil hoffen lässt...

Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte


Michael Moore reflektiert wie kein anderer Regisseur Amerikas. Entweder man liebt seine Filme und seine Statements oder man hasst ihn abgrundtief (hierzulande werden das sicherlich eher CDU/CSU-Wähler sein). Das wird sich mit seiner neuen Doku auch nicht ändern. Da es sogar teilweise ein Pro-Sozialismus-Film ist, da könnte ich mir sogar vorstellen, dass es für ihn inzwischen sehr gefährlich sein dürfte durch Staaten wie Texas zu fahren.
Ein Film von Michael Moore heißt auch immer Meinungsmache, das kann man ihm durchaus vorwerfen, doch beruht seine Meinung auch immer auf Fakten. Seine Meinung garniert er in den Filmen auch gerne mit persönlichen Schicksalen, was das Ganze sicher auch wieder destruktiv macht. Da seine politische Meinung allerdings auch meine ist, da werde ich einen Teufel tun und den Film schlecht bewerten. Der Mann hat Recht und wenn das so weitergeht, dann sitzt bald die ganze Unterschicht in der Scheiße. Meinen Aktionismus hat er auf jeden Fall und deshalb sage ich nur eins:
Rennt verdammt nochmal los, kauft euch die DVD und lasst uns eine Revolte anzetteln! Amen!

Mittwoch, 24. März 2010

Disney´s Eine Weihnachtsgeschichte


Warum der großartige Robert Zemeckis in letzter Zeit nur noch Animationsfilme dreht, wird wohl einzig und allein sein Geheimnis bleiben. Nach Der Polarexpress und Die Legende Von Beowulf versucht er sich nun also an Charles Dickens´ Weihnachtsgeschichte. Und wie auch bei seinen anderen Animationsfilmen bleibt am Ende die Frage, wieso er daraus nicht gleich einen Realfilm machte? Die Animationen der Figuren basieren sowieso auf den realen Personen, dank Motion Capturing, was bedeutet, dass die Szenen fast komplett auch von eben jenen gespielt werden mussten. Nun gut, über Sinn und Unsinn kann man streiten, unbestritten ist die Qualität des Films.
Über die Geschichte braucht man, denke ich, nicht mehr viel zu sagen, die sollte ja jedem geläufig sein. Zemeckis´ Hauptabsicht bei dem ganzen Unterfangen lag sichtlich eher bei den 3D-Effekten, denn auf der Story. Hält sich der Film bei der Geschichte doch meist 1:1 an das Buch, sind es doch die Szenen zwischendrin, die den Eindruck erwecken, man wolle auf Teufel komm raus dem 3D-Effekt huldigen. Das ist dann zwar technisch brillant umgesetzt aber hinterlässt es auch den bitteren Nachgeschmack der Effekthascherei.
Über die Darsteller kann man nicht viel sagen, da sie ja animiert sind, außer dass man Jim Carrey durchaus erkennen kann.
Wenn auch einige Szenen recht witzig sind, so ist Humor nicht gerade ein Hauptmittel in diesem Film, was es den jüngeren Zuschauern sicher etwas schwierig machen wird dem Film zu folgen. Überhaupt ist Eine Weihnachtsgeschichte nur sehr bedingt für Kinder geeignet, da es doch einige recht gruslige Szenen mit den Geistern gibt, die bei einigen für schlechte Träume sorgen könnten.
Alles in allem ist Disney´s Eine Weihnachtsgeschichte ein schön animierter Film, der durchaus Spaß macht. Ich persönlich warte darauf, dass Robert Zemeckis endlich wieder einen Realfilm dreht, so schuf er doch immerhin die Zurück In Die Zukunft Trilogie und Forrest Gump.

Dienstag, 16. März 2010

Shutter Island


So wie Tim Burton nur noch mit Johnny Depp zu drehen scheint, so scheint Martin Scorsese nur noch mit Leonardo DiCaprio zu drehen. Ich persönlich finde das fantastisch, denn wenn sich Regisseur und Darsteller so einig sind, dann ist das Ergebnis meist phänomenal. Und scheiße ja, das Ergebnis bei Shutter Island ist mehr als phänomenal.
Was den Stil angeht entfernt sich Scorsese von der Machart seiner meisten Filme und geht wieder etwas mehr in Richtung Bringing Out The Dead. Von Anfang an hat der Streifen eine bedrohliche Atmosphäre, die einen direkt in seinen Bann zieht. Die Traumsequenzen scheinen anfangs natürlich sehr surreal und die erste Hälfte des Films erinnert gar stark an den Ein oder Anderen Stanley Kubrick Film, ganz besonders an Shining.
Die Story ist ausgeklügelt und intelligent. Die komplette Charakterstudie eines U.S, Marshals, das am Ende natürlich eher ein Psychogramm ist, ist von Anfang an glaubhaft und authentisch dargestellt. Jede Figur in diesem Film ist ausgezeichnet besetzt worden und jeder der Darsteller spielt einfach grandios, egal ob Ben Kingsley, Mark Ruffalo, Max Von Sydow oder Ted Levine. Allen voran natürlich Leonoardo DiCaprio, der wieder einmal zeigt, dass er einer der besten Schauspieler Hollywoods ist.
Der Twist am Ende des Films ist überraschend und schockierend und wird wohl einige dazu veranlassen, den Film direkt im Anschluss noch einmal zu sehen.
Shutter Island ist ein bildgewaltilter Psychothriller, der seinesgleichen sucht und zeigt, dass man auch mit einem Blockbuster hyperintelligentes, kunstvolles Kino schaffen kann. Martin Scorsese ist einer der besten Regisseure unserer Zeit und ich hoffe, dass er noch viele Filme drehen wird.

As Good As Dead - So Gut Wie Tot


Cary Elwes scheint auf Foltergeschichten zu stehen, anders kann ich mir nicht erklären warum er nach dem ersten Saw wieder einen Film dreht, der eine ähnliche Thematik aufweist. In As Good As Dead wird er also wieder gefoltert, nicht ganz so drastisch wie in Saw aber immer noch ziemlich brutal. Das Beste daran: Er wird von Andie MacDowell gefoltert. Von der hat man jetzt schon ziemlich lange nichts mehr gehört, desto verwunderter war ich, sie in diesem Streifen zu sehen. Und damit noch nicht genug! Sie spielt die Witwe eines Nazi-Predigers, der seine eigene Kirche gründete. Das ist als wenn Meg Ryan eine Soldatin spielen würde... Upps, das gab es ja tatsächlich schon. Wie war das noch? Richtig, es ging in die Hose.
Und auch hier ist das Problem, dass man MacDowell das Ganze nicht so richtig abkaufen mag. Cary Elwes dagegen kauft man das Opfer gut ab, er hat ja auch schon Erfahrung darin. Der Arme kann zwar nix dafür, doch wenn ich ihn sehe muss ich immer noch an Mel Brooks´ Robin Hood - Helden In Strumpfhosen denken. Als Robin Hood bleibt er für mich einfach unvergesslich.
Aber egal, was ist mit dem Rest des Films? Kann der überzeugen? Ja und Nein. Die Story ist originell, mal was anderes. Leider ist das Ende sehr voraussehbar, was den Twist etwas langweilig gestaltet. Der ganze Film hat sowieso mit ziemlichen Längen zu kämpfen, was ihn natürlich zeitweise recht langatmig macht.
So bleibt abschließend zu sagen, dass man sich vielleicht besser noch einmal den ersten Saw reinzieht bevor man sich überlegt ob man diesen Film wirklich braucht, obwohl er ja auch kein Totalsusfall ist.
Fans dieser Filme können aber durchaus mal einen Blick riskieren. Der Streifen erscheint dieser Tage in Deutschland auf DVD und Bluray.