Montag, 8. Februar 2010

Zeiten Ändern Dich


Bernd Eichinger ist dafür bekannt kontroverse Themen in Filmform zu verpacken. Zuletzt bewies er das wieder eindrucksvoll mit Der Baader-Meinhof Komplex, der ja auch sehr umstritten war. Nicht umstritten ist die Tatsache, dass Bernd Eichinger Filme selten schlecht sind. Ist es nun dieser?
Bevor ich das beantworte erst einmal eine kleine Einführung in den Film. Der Streifen basiert lose auf der Biografie von Bushido, dem deutschen Enfant Terrible des Rap. Und weil das so ist, da fragte ihn Eichinger ob er nicht auch die Hauptrolle spielen wolle, als dieser zusagte bekam man natürlich auch den Rest seiner Gang dazu sich selbst zu spielen. Soweit so gut.
Eines ist Fakt: Wer Bushido vorher nicht mochte, der wird ihn auch nach Zeiten Ändern Dich nicht besser finden. Deshalb sollten Menschen die ihn wirklich verachten, sich den Film gar nicht erst antun, das ist nur ein Tipp meinerseits.
Doch nun zum Film an sich: Ja, er hat einige Klischees! Ja, Bushido ist kein wirklich guter Schauspieler! Ja, am Ende wirkt der Streifen doch sehr konstruiert! Aber nein, er ist nicht schlecht. Der Film unterhält anständig und man bekommt einen kleinen, aber recht anschaulichen Einblick in die Berliner Underground-Hip-Hop Szene. Außerdem sind die Nebenrollen derart fantastisch besetzt worden, so dass diese eben ganz viele No-Go´s des Films mit Bravour ausbügeln. Moritz Bleibtreu, Hannelore Elsner und Uwe Ochsenknecht sind nur ein kleiner Teil des Ensembles. Wirklich negativ fiel mir nur der Schluss auf, bei dem man versuchte ein spannendes Finale zu erzwingen. Da dies aber überhaupt nicht zu den biografischen Elementen des Rests passt, ist dieser Schluss phänomenal gescheitert. Von dem Happy-End einmal ganz abgesehen, bei dem man noch schnell alles aufzulösen versucht, was denn nun aus den Eltern und den Ex-Freundinnen Bushidos wurde.
Trotz allem ist Zeiten Ändern Dich ein Film, der anständig von Uli Edel umgesetzt wurde und der auch anständig unterhält, trotz der Schwächen. Für Bushido-Fans ein Meisterwerk, für Film-Fans anständige Unterhaltung und für Hip-Hop-Hasser ein weiterer Grund ihn noch mehr zu hassen.

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