Montag, 29. März 2010

From Paris With Love


Wenn Luc Besson einen Film produziert, dann sind es meist Filme für Männer. Nur und ausschließlich. So kommen die Taxi-Filme von ihm und, natürlich, die Transporter-Filme. Markige Sprüche, heiße Action, keine Handlung. Doch machen sie eben auch Spaß. Und das nicht zu knapp.
Und genauso ist es auch bei From Paris With Love. Diesmal lässt Besson John Travolta als Geheimagent auf die Franzosen los. Dass das nichts mit James Bond zu tun hat brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Travolta ist einfach eine coole Sau, das hat Besson erkannt und ihm diese Rolle auf den Leib geschneidert. Und es funktioniert prächtig. Es macht einen Riesenspaß zu sehen, wie sich Travolta durch diesen Film ballert und seinen Partner in den Wahnsinn treibt. Die Terroristengeschichte ist so belanglos wie vorhersehbar und spielt auch überhaupt keine Rolle, nicht mal der Name des Schauspielers, der Travoltas Partner spielt. Alles nur Beiwerk für den Meister, der sich hier selbst ein Denkmal setzt. Cool, cooler, Travolta. So einfach ist das. Wer Inhalt möchte, soll sich dieser Tage lieber Agora reinziehen. Wer sinnlose Action mit einem coolen Hauptdarsteller sehen will, der zieht sich From Paris With Love rein. Ich hoffe, Besson lässt The Transporter weiter Urlaub machen und produziert noch ein paar Fortsetzungen von diesem Streifen...

Der Blutige Pfad Gottes 2


Der Blutige Pfad Gottes lief in Deutschland nie im Kino, trotzdem wurde der Film auch hierzulande zu einem vielbeachteten Kultfilm. Jetzt, fast 10 Jahre nach Release des ersten Teils kommt der 2. Teil auf Bluray und DVD. Dass Fortsetzungen von solch großen Kulthits meistens nach hinten losgehen, bewiesen schon eindrucksvoll die Fortsetzungen von From Dusk Till Dawn. Deshalb erwartete ich auch nicht wirklich einen fantastischen Film. Doch ich wurde positiv überrascht. Obwohl die erste Hälfte mehr wie eine Komödie aufgebaut ist, die durchaus witzig ist, bekommt die zweite Hälfte wieder eindeutigen Boondock Saints-Charakter. Natürlich ohne den ersten Teil in keiner Sekunde zu übertreffen, dafür hat er doch massive Längen, die es beim ersten nicht gab. Der komödiantische Teil am Anfang basiert auf die fast 10jährige Pause der Saints, was es dann auch recht plausibel macht, warum sie so dilettantisch ans Werk gehen.
Die Story wird sogar tiefer als man anfangs denkt, was natürlich auch positiv überraschen dürfte. Die Schießszenen sind wieder sehr pathetisch in Szene gesetzt, das kennt man noch aus Teil 1. Die Schauspieler sind uns auch komplett erhalten geblieben, und ich meine komplett (sogar die, die im ersten Teil starben sind mit von der Partie), was mich persönlich sowieso immer freut. Lediglich der Neuzugang, die FBI-Agentin, wollte nicht so recht in den Film passen, da sie zu sehr auf Willem Dafoes Charakter aus Teil 1 basiert, doch darüber kann man getrost wegsehen.
Der Blutige Pfad Gottes 2 ist eine gelungene Fortsetzung, die sich selbst nicht zu ernst nimmt und auf einen guten 3. Teil hoffen lässt...

Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte


Michael Moore reflektiert wie kein anderer Regisseur Amerikas. Entweder man liebt seine Filme und seine Statements oder man hasst ihn abgrundtief (hierzulande werden das sicherlich eher CDU/CSU-Wähler sein). Das wird sich mit seiner neuen Doku auch nicht ändern. Da es sogar teilweise ein Pro-Sozialismus-Film ist, da könnte ich mir sogar vorstellen, dass es für ihn inzwischen sehr gefährlich sein dürfte durch Staaten wie Texas zu fahren.
Ein Film von Michael Moore heißt auch immer Meinungsmache, das kann man ihm durchaus vorwerfen, doch beruht seine Meinung auch immer auf Fakten. Seine Meinung garniert er in den Filmen auch gerne mit persönlichen Schicksalen, was das Ganze sicher auch wieder destruktiv macht. Da seine politische Meinung allerdings auch meine ist, da werde ich einen Teufel tun und den Film schlecht bewerten. Der Mann hat Recht und wenn das so weitergeht, dann sitzt bald die ganze Unterschicht in der Scheiße. Meinen Aktionismus hat er auf jeden Fall und deshalb sage ich nur eins:
Rennt verdammt nochmal los, kauft euch die DVD und lasst uns eine Revolte anzetteln! Amen!

Mittwoch, 24. März 2010

Disney´s Eine Weihnachtsgeschichte


Warum der großartige Robert Zemeckis in letzter Zeit nur noch Animationsfilme dreht, wird wohl einzig und allein sein Geheimnis bleiben. Nach Der Polarexpress und Die Legende Von Beowulf versucht er sich nun also an Charles Dickens´ Weihnachtsgeschichte. Und wie auch bei seinen anderen Animationsfilmen bleibt am Ende die Frage, wieso er daraus nicht gleich einen Realfilm machte? Die Animationen der Figuren basieren sowieso auf den realen Personen, dank Motion Capturing, was bedeutet, dass die Szenen fast komplett auch von eben jenen gespielt werden mussten. Nun gut, über Sinn und Unsinn kann man streiten, unbestritten ist die Qualität des Films.
Über die Geschichte braucht man, denke ich, nicht mehr viel zu sagen, die sollte ja jedem geläufig sein. Zemeckis´ Hauptabsicht bei dem ganzen Unterfangen lag sichtlich eher bei den 3D-Effekten, denn auf der Story. Hält sich der Film bei der Geschichte doch meist 1:1 an das Buch, sind es doch die Szenen zwischendrin, die den Eindruck erwecken, man wolle auf Teufel komm raus dem 3D-Effekt huldigen. Das ist dann zwar technisch brillant umgesetzt aber hinterlässt es auch den bitteren Nachgeschmack der Effekthascherei.
Über die Darsteller kann man nicht viel sagen, da sie ja animiert sind, außer dass man Jim Carrey durchaus erkennen kann.
Wenn auch einige Szenen recht witzig sind, so ist Humor nicht gerade ein Hauptmittel in diesem Film, was es den jüngeren Zuschauern sicher etwas schwierig machen wird dem Film zu folgen. Überhaupt ist Eine Weihnachtsgeschichte nur sehr bedingt für Kinder geeignet, da es doch einige recht gruslige Szenen mit den Geistern gibt, die bei einigen für schlechte Träume sorgen könnten.
Alles in allem ist Disney´s Eine Weihnachtsgeschichte ein schön animierter Film, der durchaus Spaß macht. Ich persönlich warte darauf, dass Robert Zemeckis endlich wieder einen Realfilm dreht, so schuf er doch immerhin die Zurück In Die Zukunft Trilogie und Forrest Gump.

Dienstag, 16. März 2010

Shutter Island


So wie Tim Burton nur noch mit Johnny Depp zu drehen scheint, so scheint Martin Scorsese nur noch mit Leonardo DiCaprio zu drehen. Ich persönlich finde das fantastisch, denn wenn sich Regisseur und Darsteller so einig sind, dann ist das Ergebnis meist phänomenal. Und scheiße ja, das Ergebnis bei Shutter Island ist mehr als phänomenal.
Was den Stil angeht entfernt sich Scorsese von der Machart seiner meisten Filme und geht wieder etwas mehr in Richtung Bringing Out The Dead. Von Anfang an hat der Streifen eine bedrohliche Atmosphäre, die einen direkt in seinen Bann zieht. Die Traumsequenzen scheinen anfangs natürlich sehr surreal und die erste Hälfte des Films erinnert gar stark an den Ein oder Anderen Stanley Kubrick Film, ganz besonders an Shining.
Die Story ist ausgeklügelt und intelligent. Die komplette Charakterstudie eines U.S, Marshals, das am Ende natürlich eher ein Psychogramm ist, ist von Anfang an glaubhaft und authentisch dargestellt. Jede Figur in diesem Film ist ausgezeichnet besetzt worden und jeder der Darsteller spielt einfach grandios, egal ob Ben Kingsley, Mark Ruffalo, Max Von Sydow oder Ted Levine. Allen voran natürlich Leonoardo DiCaprio, der wieder einmal zeigt, dass er einer der besten Schauspieler Hollywoods ist.
Der Twist am Ende des Films ist überraschend und schockierend und wird wohl einige dazu veranlassen, den Film direkt im Anschluss noch einmal zu sehen.
Shutter Island ist ein bildgewaltilter Psychothriller, der seinesgleichen sucht und zeigt, dass man auch mit einem Blockbuster hyperintelligentes, kunstvolles Kino schaffen kann. Martin Scorsese ist einer der besten Regisseure unserer Zeit und ich hoffe, dass er noch viele Filme drehen wird.

As Good As Dead - So Gut Wie Tot


Cary Elwes scheint auf Foltergeschichten zu stehen, anders kann ich mir nicht erklären warum er nach dem ersten Saw wieder einen Film dreht, der eine ähnliche Thematik aufweist. In As Good As Dead wird er also wieder gefoltert, nicht ganz so drastisch wie in Saw aber immer noch ziemlich brutal. Das Beste daran: Er wird von Andie MacDowell gefoltert. Von der hat man jetzt schon ziemlich lange nichts mehr gehört, desto verwunderter war ich, sie in diesem Streifen zu sehen. Und damit noch nicht genug! Sie spielt die Witwe eines Nazi-Predigers, der seine eigene Kirche gründete. Das ist als wenn Meg Ryan eine Soldatin spielen würde... Upps, das gab es ja tatsächlich schon. Wie war das noch? Richtig, es ging in die Hose.
Und auch hier ist das Problem, dass man MacDowell das Ganze nicht so richtig abkaufen mag. Cary Elwes dagegen kauft man das Opfer gut ab, er hat ja auch schon Erfahrung darin. Der Arme kann zwar nix dafür, doch wenn ich ihn sehe muss ich immer noch an Mel Brooks´ Robin Hood - Helden In Strumpfhosen denken. Als Robin Hood bleibt er für mich einfach unvergesslich.
Aber egal, was ist mit dem Rest des Films? Kann der überzeugen? Ja und Nein. Die Story ist originell, mal was anderes. Leider ist das Ende sehr voraussehbar, was den Twist etwas langweilig gestaltet. Der ganze Film hat sowieso mit ziemlichen Längen zu kämpfen, was ihn natürlich zeitweise recht langatmig macht.
So bleibt abschließend zu sagen, dass man sich vielleicht besser noch einmal den ersten Saw reinzieht bevor man sich überlegt ob man diesen Film wirklich braucht, obwohl er ja auch kein Totalsusfall ist.
Fans dieser Filme können aber durchaus mal einen Blick riskieren. Der Streifen erscheint dieser Tage in Deutschland auf DVD und Bluray.

Montag, 15. März 2010

Fall 39


Ein dämonisches Kind, dass seinen Eltern die Hölle auf Erden bereitet. Okay, wirklich neu ist die Thematik nicht, man könnte sogar sagen, sie ist schon recht ausgelutscht. Und so reiht sich auch dieser Film als Das Omen-Clon in die Reihe von vielen, vielen Versuchen ein, dem Thema eine neue Facette abzugewinnen.
Wirklich gelingen tut dem Streifen das nicht, da hatte Christian Alvart mit Antikörper und Pandorum schon ein besseres Händchen bewiesen. Trotzdem ist Fall 39 nicht schlecht. Nach der ersten trägen Hälfte des Films gewinnt durch seine Schockeffekte und etwas schnelleren Erzählweise an Fahrt. Wirklich originell ist das zwar nicht, denn mit Schockeffekten kann man halt schnell etwas Stimmung machen, aber es funktioniert letzten Endes dann doch.
Das Mädchen wird gegen Ende sowas von bitchy, so dass es eine wahre Freude ist zu sehen, wie Renée Zellweger sie fertig macht. Man soll mir mal einen Film zeigen, bei dem der Kindermord am Ende dem Zuschauer Spaß macht. Ist schon eine Leistung, deshalb wird das Ende für jeden Kinderhasser ein Fest sein.
Über die Darsteller kann man nichts schlechtes sagen, Renée Zellweger wird hierfür wohl sicherlich keinen Oscar bekommen, aber mies ist sie auch nicht. Lediglich Bradley Cooper mag man den Kinderpsychologen nicht so recht abkaufen.
In Erinnerung wird der Streifen wohl nicht bleiben, aber für kurzweiligen Horrorspaß kann man ihn schon gebrauchen.

Wrong Turn At Tahoe


Nein, dieser Film ist nicht der neueste Teil der furchtbaren Wrong Turn-Filme sondern ein Independent-Rachefilm. Rachefilme sind zur Zeit sehr beliebt und wir werden fast monatlich mit zig Filmen dieser Art bombadiert. Interessanterweise sind nur die Wenigsten wirklich schlecht. So ist es auch mit Wrong Turn At Tahoe. Mit kleinem Budget gedreht ist es auch ein kleiner, gemeiner und blutiger Rachefilm geworden. Über Cuba Gooding Jr.´s Leistungen in letzter Zeit kann man sicher streiten, doch in diesem Film kommt sein recht emotionsloses Spiel gut zur Geltung und passt auch zur Geschichte. Harvey Keitel ist ja sowieso immer super und spielt hier den "Bösewicht", sind ja eigentlich alle Bösewichte in diesem Streifen, so wie es sich gehört.
Doch richtig überrascht war ich, dass Miguel Ferrer neben den anderen sehr bekannten Schauspielern hier eine Hauptrolle hat. Sonst ist er ja eher auf die Nebenrollen fixiert, doch es war eine gute Entscheidung ihm die Rolle zu geben, denn er spielt alle anderen an die Wand.
Über Sinn und Unsinn der Handlung kann man sicher streiten, doch ist nicht abzustreiten, dass der Film von anfang an intensiv und spannend ist. Der BLutfaktor steigt zum Ende hin enorm an und spiegelt die Intensivität der Handlung gut wider.
Wer auf Rachefilme und Thriller steht, für den ist Wrong Turn At Tahoe sicher ein Fest. In Deutschland erscheint er jetzt direkt auf DVD, da eine Kinoauswertung hier sicher keinen Sinn gehabt hätte. Die Konkurrenz mit Gesetz Der Rache und Auftrag Rache wäre wohl einfach zu groß gewesen.

Zahnfee Auf Bewährung


Dass Dwayne Johnson alias The Rock inzwischen ein waschechter Hollywood-Filmstar ist, das ist unbestreitbar und auch gut so, denn er hat es halt einfach auch drauf. Und hier ist also sein neues Machwerk Zahnfee Auf Bewährung.
Leider ist es so, dass dies meiner Meinung nach der erste Film mit ihm, der komplett nach Schema F gedreht wurde. Ist die Story doch absurd genug um daraus einen wirklich originellen Film hätte machen zu können, entschied man sich leider für die familienfreundliche, vorhersehbare Variante was dann dazu führt, dass man spätestens nach der Hälfte sich anfängt zu langweilen, da man den Storyverlauf einfach schon weiß. Das Gute daran ist, dass wenigstens die erste Hälfte prächtig unterhält, ein paar grandiose Gags bietet und Dwayne Johnson wieder mal in Hochform ist. Dazu gibt es noch ein filmische Wiedersehen mit Billy Crystal, den man zuletzt in Reine Nervensache 2 sah, das ist schon ein bisschen her.
Alles in allem ist Zahnfee Auf Bewährung ein netter Familienfilm, bei dem ein bisschen das Gefühl bleibt, dass man mehr hätte daraus machen können.

Donnerstag, 11. März 2010

Michael Jackson´s This Is It


Michael Jacksons Vermächtnis an seine Fans. Es ist eigentlich unmöglich etwas über Michael Jackson und eines seiner Werke zu schreiben ohne außer Acht zu lassen, dass er nach seinem Tode beinahe mehr Alben und DVDs verkauft hat als vorher. Dies hinterlässt natürlich einen faden Beigeschmack, denn vor seinem Ableben wurde er eigentlich durchgehend und von den meisten, die ihn jetzt als Legende bezeichnen, als Witzfigur tituliert. Von den Anschuldigungen über ihn in gewissen Strafsachen einmal abgesehen. Nun, wie auch immer, Michael Jackson war für meine Generation und für die davor natürlich auch, ein Bestandteil der Kindheit und der Jugend, denn es gab keinen größeren Star, so kommt es dann auch, dass Songs wie Beat It und Thriller ständig zu hören waren und mich sofort an bestimmte Situationen meiner Kindheit erinnern, deshalb kann und werde ich über die musikalischen Qualitäten von Michael Jacksons Werken kein Wort verlieren. Über Geschmack lässt sich bekanntlich eh nicht streiten, so bleibt die Frage zurück: Ist denn This Is It nun ein guter Film?
Als Jackson-Fan ist er das wohl ohne Frage. Der Rest muss selbst entscheiden. Ich für meinen Teil fand ihn gut und mitreißend und wenn ich sehe, was für ein bombastisches Konzert das geworden wäre, finde ich es bedauerlich, dass es so niemals stattgefunden hat. Jackson steckte viel Zeit, Mühe und Herzblut in die Realisierung der Tour und dass er nur ein paar Tage davor verschied ist einfach tragisch. Gut, dass man für sein privates Archiv alles filmte, so bekommt man einen guten Eindruck davon, wie es wohl ausgesehen hätte, alles tatsächlich live zu sehen.
Ich für meinen Teil hatte Spaß an dem Materiall und fand beeindruckend wie gut Michael sich mit 50 noch bewegen konnte.
Ein anderer Aspekt, den ich wirklich gut fand, waren die Tänzer und natürlich die Tänze. Für alle die sich diese bekloppten Tanzfilme wie Fame oder Step Up reinziehen, bei denen die Handlung eh nur Alibi ist, denen empfehle This Is It aufs Wärmste, denn hier wird man nicht mit Intelligenz gelangweilt sondern sieht nur gute Performances.
This Is It ist der beste Konzertfilm seit Jahren, soviel steht fest...

Montag, 8. März 2010

Auftrag Rache


Mel Gibson is back. Nach seiner letzten Hauptrolle in Wir Waren Helden dauerte es fast 8 Jahre bis Herr Gibson sich entschloss einmal mehr die Hauptrolle in einem Film zu spielen. Nun ist die lange Wartezeit vorbei und er kann in Martin Campbells neuem Film das machen, was er am besten kann. Bösen Buben mächtig den Arsch versohlen. Das läuft hier zwar etwas subtiler ab als in Lethal Weapon oder Payback - Zahltag, aber im Prinzip tut er halt doch genau das. Verpackt ist das alles in einer guten Verschwörungsstory über böse Konzerne, die an dem Mord seiner Tochter verantwortlich sind.
Martin Campbell setzte das alles sehr klassisch um, d. h. es gibt keine schnellen Schnitte und auch keine schräge Kamerafahrten sondern eben klassische Thriller-Kost. Die funktioniert erstaunlich gut, was vor allem an den großartigen Schauspielern liegt, die hier wirklich ihr Bestes geben, allen voran Mel Gibson, dem die Story wohl wirklich am Herzen lag.
Das einzig Negative was ich erkennen konnte war, dass es hin und wieder ziemliche Längen gab und ich im Allgemeinen den Eindruck hatte, dass man das Finale auch schneller hätte erreichen können. Doch die Längen schmälern das Vergnügen keinesfalls, Mel Gibson endlich wieder in Aktion zu sehen.
Auftrag Rache ist ein wirklich spannender Thriller mit einem Mel Gibson in Hochform.

Percy Jackson - Diebe Im Olymp


2 Sachen sind mir bitter aufgestoßen nach Genuss des neuesten Chris Columbus Streifens. Zum Einen sind die Parallelen zu Harry Potter dermaßen enorm, so dass ich zwischendrin irgendwie auf ein Quidditch-Match hoffte und für den 2. Punkt muss ich etwas ausholen.
Es geht um die griechische Mythologie. Die an sich ist spannend und interessant genug und reicht vermutlich alleine schon für hunderte von Blockbuster-Filmen. Mein Problem mit Percy Jackson besteht darin, dass ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass "griechische" Götter in die USA auswandern um von nun an dort die Welt zu beherrschen. Was würde Zeus dazu antreiben den Olymp über dem Empire State Building zu errichten? Dass der Eingang zur Unterwelt in Hollywood ist, ist ja noch nachvollziehbar. Egal ob Medusa oder sonst irgendwelche griechischen Mythologiewesen, alle sind in die Staaten ausgewandert. Warum? So bleibt dieser fahle Nachgeschmack, dass alle Halbgötter Amis sind, da sich Götter ja nur die stärksten und geilsten Menschen zur Paarung aussuchen. Dies macht es einem Europäer nicht leicht direkt hysterisch lachend aus dem Kino zu rennen. Was die Griechen von diesem Film halten möchte ich lieber gar nicht erst wissen.
Aber gut, um doch noch zu einem objektiven Ergebnis zu kommen muss ich diese Punkte wohl erstmal ausblenden. Was bleibt dann übrig?
Gut funktionierendes, effektgeladenes, bombastisches, etwas vorhersehbares und leicht verdauliches Popcorn-Kino, welches trotz aller Schwächen gut zu unterhalten weiß. Nicht mehr und nicht weniger.
Der Cast ist bis in die Nebenrollen durchaus gut besetzt. Es fällt zwar keiner davon irgendwie auf, doch muss das ja nichts schlechtes sein. Egal ob Pierce Brosnan, Uma Thurman, Catherine Keener oder Sean Bean, alle machen ihren Job gut.
Warum Chris Columbus nach einigen unbedeutenden Filmen gerade Percy Jackson verfilmt, dessen Parallelen zu seinen ersten beiden Harry Potter Beiträgen so groß ist, dass wird wohl sein Geheimnis bleiben. Ich vermute dahinter einfach mal Geldgeilheit, denn es war abzusehen, dass Percy Jackson ein Erfolg wird. So wird es auch mit Sicherheit bald eine Fortsetzung geben. Da man über die Qualität des Films nichts negatives sagen kann und die Effekte ja auch wirklich gut sind, dürfen wir wohl gespannt sein welche griechischen Mythologien noch in die U S and A ausgewandert sind.

Legion


Ich hatte schon immer einen Hang zu biblischen Stoffen. Egal ob Constantine oder God´s Army, Das 7. Zeichen oder Das Omen. Wenn es thematisch um so etwas geht, dann kann man mich schnell begeistern. Als ich nun den Trailer zu Legion sah, da pochte es laut, das biblische Filmstoff-Herz. Und ich wurde auch nicht enttäuscht. Zumindest was die visuelle Umsetzung angeht. Die Engel sehen einfach fantastisch aus, auch die restlichen Effekte sind astrein umgesetzt worden. Doch leider hat der Film einen Schwachpunkt und der ist nunmal leider nicht wegretuschierbar: die Story.
Das Drehbuch hat Lücken so groß wie der Grand Canyon und tut sich vor allem bei der Vorgeschichte zu diesem Krieg sehr schwer sich zu erklären. Die Informationen sind einfach zu spärlich, so muss man sich leider vergebens fragen, warum man nun gerade dieses Baby beschützen muss. Das wird nie aufgeklärt, so dass man sich den ganzen Film über Fragen muss, wieso sich alle Protagonisten diesen Stress antun. Auch ist die Motivation des Erzengel Michael nicht wirklich klar und warum der Herr Gabriel am Ende bestraft und Michael zurückkehren darf, das kann man wohl nur mit Gottes Unergründlichkeit erklären.
Auch sind die Schauspieler teilweise recht lustlos zugange. Vor allem Dennis Quaid, der sich wohl zu Recht während der Dreharbeiten fragte, was für einen Sinn seine Rolle hat, ist er doch neben Paul Bettany der einzig wirklich namhafte Schauspieler in dem Streifen.
Bettany wiederum selbst, den meisten sicher noch aus The Da Vinci Code - Sakrileg ein Begriff, spielt so emotionslos wie es einem Engel gebürt.
Ist Legion also ein schlechter Film? Nein, ist er nicht. Er unterhält trotz allem recht ordentlich und die Effekte sind, wie gesagt, allererster Güte. Zumindest die Herren der Schöpfung werden ganz sicher einen unterhaltsamen Kinoabend verbringen, mit viel Gewalt und ganz vielen Einzeilern. Denken ist bei Actionfilmen eh total überbewertet worden in letzter Zeit.

Sonntag, 7. März 2010

Männer Die Auf Ziegen Starren


Ich liebe Satiren. Deshalb war ich sehr entzückt als ich den Trailer zu Männer Die Auf Ziegen Starren sah. Als ich dann noch sah wie hochkarätig der Cast ist, da jubelte ich vor Wonne.
Und ich wurde nicht enttäuscht. Lakonisch nimmt man die U.S. Army und ihr Verhalten bei Forschungen auf die Schippe ohne dass es zu albern wird. Dass die Armee über Leichen geht ist ja kein Geheimnis, aber über den gesunden Menschenverstand, und dass in dieser Form, das ist sogar für mich unverständlich. Denn einiges was man in dieser Satire gezeigt bekommt, ist tatsächlich war.
Diese Art von Satire ist genau George Clooney´s Metier, so produzierte er nicht nur, sondern spielt auch ambitioniert mit. Jeff Bridges spielt irgendwie seinen Dude aus The Big Lebowski als wäre es einfach ein anderes Leben und Kevin Spacey als Drecksack ist auch eine Augenweide.
Eine besondere Ewähnung findet bei mir Ewan McGregor, der hier unbedingt auch ein Jedi-Kämpfer sein möchte, so nennen sich die Soldaten der Spezial-Einheit selbst. Für soviel Selbstironie gebührt ihm ein Ehren-Oscar meiner Meinung nach.
Männer Die Auf Ziegen Starren ist ein respektloser Spaß und beleuchtet den Irak-Krieg mal auf eine andere Art und Weise.

Haben Sie Das Von Den Morgans Gehört?


Als ich den Trailer für diesen Streifen sah, da dachte ich noch: "Das könnte ein witziger, unterhaltsamer Film werden." Nicht allein wegen Hugh Grant dachte ich das, der für mich eigentlich immer ein Garant dafür war, dass ein Film zumindest dialogtechnisch witzig wird.
Nun, das war diesmal leider ein Irrtum. Die Geschichte ist so hanebüchen wie ein Lord im Ghetto. Die Gangster benehmen sich wie Amateure und scheinen auch noch dumm wie Brot zu sein. Die Morgans sind so weltfremd wie Kaspar Hauser und zu guter letzt sind die Dörfler so klischeemäßig dargestellt, dass es schon nicht mehr witzig ist. Hinzu kommt, dass Hugh Grant und Sarah Jessica Parker als Paar einfach nicht harmonieren und dass eben Mrs. Parker eine Version der Carrie aus Sex And The City in Light spielt. Das alleine trieb mir schon die Zornesröte ins Gesicht. Und irgendwie keimte in mir der Verdacht nach Genuss des Streifens auf, dass man auch genau dieses Publikum erreichen wollte. Was es deshalb für ein männliches Publikum uninteressant macht. Man kann mich für diese Aussage nun hassen, aber genau dieses Gefühl hatte ich nunmal.
Wer also seine Freundin glücklich machen möchte, für den sei dieser Film empfohlen. Der Rest schaut sich lieber ´ne Wiederholung von Two And A Half Men an.

Alice Im Wunderland


Tim Burton hat es mal wieder geschafft! Er macht aus einer belanglosen, völlig uninspirierten Geschichte ein unverkennbar visuelles Meisterwerk, das seiner Filmografie gerecht wird. Nachdem er mit Sweeney Todd ja eher ein Musical für Erwachsene fabrizierte wollte er wohl wieder etwas mehr für die lieben Kleinen erschaffen. Mit Walt Disney fand er den richtigen Geldgeber, die ja auch schon für die Finanzierung von Tim Burton`s Nightmare Before Christmas verantwortlich zeichneten und damit auch einen Filmklassiker produzierten. Da man mit Johnny Depp bei Disney in der letzten Zeit ebenfalls mehr als gute Erfahrungen machte, Fluch Der Karibik lässt grüßen, und Burton anscheinend ja nur noch mit ihm arbeitet, war somit eine gute Basis für Tim Burtons Version von Alice Im Wunderland gelegt.
Und was soll man sagen? Alice Im Wunderland spricht schon allein wegen der visuellen Note jedes Alter an und funktioniert als Märchen mit gewaltigen Bildern mehr als fantastisch. Johnny Depp ist einmal mehr superb, Helena Bonham Carter, auch ein Dauergast in Burtons Filmen, wie immer schräg. Neu dazu gesellen sich Crispin Glover, der seinem Image als durchgeknallter Schauspieler mehr als gerecht wird und Anne Hathaway, die als Weiße Königin den Bogen etwas überspannt.
Wie schon erwähnt ist die Geschichte ziemlich flach und ist wohl als Fortsetzung des original Märchens gedacht. Das spielt aber keine Rolle, denn durch die visuelle Komponente wird wohl Alice Im Wunderland trotzdem einer der schönsten Filme des Jahres sein.
Zu erwähnen wäre noch Danny Elfmans Score, der wie immer kongenial Tim Burtons Vision musikalisch umsetzt.
Alice Im Wunderland ist ein wunderschönes Märchen für jung und alt geworden. Sehr empfehlenswert.