Montag, 22. Februar 2010

Cash!


So hätte zwar auch die Biografie von Johnny Cash heißen können, doch was sich hinter dem Namen verbirgt ist ein Independent-Thriller mit Sean Bean, ihr wisst schon, der Herr-Der-Ringe-Sean-Bean.
Leider gibt es zu diesem Streifen nicht viel zu sagen, außer dass die Handlung eigentlich eine originelle Idee ist und Sean Bean auch eine gute Performance abgibt. Wenn allerdings das Drehbuch einfach viel zu langweilig ist, da hilft das alles nur wenig um den müden Ablauf zu retten. Ich ertappte mich immer wieder dabei, dass meine Gedanken währende des Genusses abschweiften, was kein gutes Zeichen für die Spannung des Streifens ist.
Wer auf müde Thriller oder Sean Bean steht kann mal einen Blick riskieren, der Rest kauft sich besser einen apannenden Roman.

Sonntag, 21. Februar 2010

Old Dogs - Daddy Oder Deal


Old Dogs - Daddy Oder Deal ist von den Machern vom wirklich witzigen Born To Be Wild - Saumäßig Unterwegs, insofern hatte man hohe Ewartungen an den Nachfolgefilm. Wie schon beim Vorgänger konnte man auch hier wieder John Travolta für eine der beiden Hauptrollen gewinnen, zur Seite stellte man ihm Robin Williams, der in letzter Zeit nicht mehr so wirklich präsent war.
Leider muss man sagen, dass die Erwartungen an Old Dogs leider nicht erfüllt wurden. In typischer Disney-Manier plätschert die Story sehr vorhersehbar und belanglos vor sich hin, da ändert es auch nichts, dass einige der Gags wirklich lustis sind. So hat man eigentlich auch die ganze Zeit über den Eindruck, dass der Film immer zwischen Gag-Szene und Tränendrüsen-Szene hin und herspringt. Nicht wirklich von Vorteil ist auch, dass man das Witzigste schon im Trailer bewundern konnte.
So wird Old Dogs für Kinder sicher eine Alternative sein, doch die Erwachsenen werden sich ganz sicher ziemlich schnell langweilen.

Samstag, 20. Februar 2010

Mitternachtszirkus - Willkommen In Der Welt Der Vampire


Paul Weitz ist der Bruder von Chris Weitz. Wie der Zufall es wollte arbeiteten beide fast gleichzeitig an Vampirstoffen basierend auf Büchern. Während Chris Weitz den leicht uninspirierten New Moon - Biss Zur Mittagsstunde verfilmte, übernahm sein Bruder Paul den Roman Mitternachtszirkus - Willkommen In Der Welt Der Vampire.
Während New Moon eher ein jüngeres Publikum bedient und deshalb sehr viele Soap-Elemente beinhaltet, trotz der Fantasy, geht Mitternachtszirkus einen klassischen Weg und vereint Fantasy mit Horror und Humor.
Doch welcher Film ist nun der Bessere? Ganz eindeutig Mitternachtszirkus. Er ist im Großen und Ganzen einfach origineller und spannenender, was an dem guten Drehbuch liegt, welches auch von Paul Weitz mitverfasst wurde. Die Darsteller, die fantastisch besetzt sind, tun ein übriges um die Qualität auf ein hohes Niveau zu hieven. John C. Reilly als stolzer Vampir spielt mit majestätischem Spaß und macht die letzten beiden Klamaukfilme fast vergessen, obwohl Ricky Bobby - König Der Rennfahrer und Die Stiefbrüder nicht wirklich schlechte Filme waren. Sie überschatteten nur sein wahres Können.
Auch Ray Stevenson als bösartiger Vampyr ist fantastisch besetzt und passt besser zu seinem Naturell als zuletzt die Rolle des Frank Castle in Punisher: War Zone. Er schauspielert diesmal tatsächlich und man merkt ihm den Spaß beim Spielen an, den widerlichen Drecksack zu spielen.
Auch die Nebenrollen sind witzig besetzt. Salma Hayek als bärtige, weissagende Lady ist zum Schießen. Willem Dafoe hat zwar nur eine kleine Rolle aber die spielt er so schräg wie man es von ihm gewohnt ist.
Mitternachtszirkus lebt von seinem schwarzen, oft makaberen Humor, der vielleicht nicht jedem schmecken wird, aber für die, die damit keine Probleme haben entfaltet sich der wirkliche Spaß an dem Streifen.
Wer eine gute Alternative zu der Horror-Schmonzette New Moon sucht, der ist hier richtig. Schade nur, dass der Film in den Staaten durchfiel und man wohl auf keine Fortsetzung hoffen kann. Da keine wirkliche Liebesgeschichte erzählt wird waren wohl zu viele enttäuscht und einen Vampirfilm ohne Robert Pattinson wird wohl in der nächsten Zeit nicht vom Erfolg verwöhnt werden.

Mittwoch, 17. Februar 2010

New Moon - Biss Zur Mittagsstunde


Tja, die Fortsetzung zu Twilight - Biss Zum Morgengrauen. Es sieht wohl so aus als ob man diese Filme abgrundtief hasst oder sie von ganzem Herzen liebt. Ich stehe tatsächlich wohl zwischendrin.
Ich fange mal mit dem an, was mich ankotzt:
Die Figur der Bella ist das unsympathischste Stück Frau, welches ich seit langem als Hauptdarstellerin in einem Film gesehen habe. Weinerlich, unentschlossen, lebensmüde, weltfremd, unlogisch, depressiv, nervig,launisch, unbeständig, um nur ein paar Adjektive zu nennen (habe ich da eben ein leises Nuscheln gehört, von wegen "typisch Frau?"). Es ist mir unverständlich, warum sich alle begehrensweten Typen in dem Film um die Alte kloppen wollen.
Das viele, viele Gesülze ist auch ein ganz furchtbarer Faktor. Um Himmels Willen, wie kann man nur so viele schleimige Zeilen schreiben ohne sich dabei selbst zu schämen? Was hat sich die Autorin der Romane nur dabei gedacht? Dagegen ist Romeo + Julia ein Horrorfilm. Sicher kommen mir jetzt wieder ein paar Leute damit, dass ich ja ein Kerl wäre und deshalb keinen Sinn dafür hätte. Wer aber meinen Blog verfolgt, der weiß, dass das nicht wahr ist. Romantik ist gut, Gesülze ist es nicht. Mehr als einmal habe ich mich fremdgeschämt bei einigen Dialogen. Pfui, pfui, pfui. Dass das natürlich einigen Teeniemädchen schlaflose Nächte bereitet, da sie vermutlich noch Wochen danach dahinschmelzen, ist mir bewusst.
Noch ein Punkt: Diese furchtbaren, im Licht leuchtenden Vegatarier-Sissie-Vampire. Ich bin ein großer Fan von Filmen wie Bram Stoker´s Dracula, Interview Mit Einem Vampir, Lost Boys usw., deshalb kommt es mir einem Schlag ins Gesicht gleich, solch ein weinerliches Blutsaugerpack in einem Film zu ertragen. Okay, das mag subjektiv sein, aber denkt doch mal nach. Selbst Der Kleine Vampir mutet majestätischer an als diese Pseudo-Draculas.
Nach all der Schelte jetzt aber was gut war an dem Streifen:
Die Werwölfe waren fantastisch und sympathisch dargestellt. Als ebenfalls großer Werwolffan war ich schlichtweg begeistert von den Effekten und der Figur des Jacob. Mal als nicht pure Bestien dargestellt fand ich das erfrischend. Sicher gab es das schon eine nummer Härter in den Underworld Filmen, aber hier ist es trotzdem super.
Die Entwicklungen nachdem Edward Bella abschoss bis zu dem Punkt an dem sie wieder zusammenkommen waren interessant und spannend erzählt, obwohl gar nicht viel passiert ist. Trotzdem entwickelte New Moon da eine neue Dynamik und einen Spannungsbogen, den ich schmerzlichst schon bei Twilight vermisste. Leider spricht das sicherlich nicht gerade für die Twilight-Reihe, denn immerhin geht es ja hauptsächlich um Bella und ihren güldenen Edward.
Die restlichen Vampire außer den Cullens, denn die gleichen dann doch eher dem, was ich als Vampir bezeichnen würde. Okay, mal abgesehen davon, dass sie golden glänzen, wenn sie in die Sonne gehen. Mann mann mann, dass zu schreiben, treibt mir schon die Schamesröte ins Gesicht!
Soviel zu den Vor- und Nachteilen des Films. Was bleibt noch zu schreiben?
Die Effekte sind wie der Film, irgendwo zwischen gut und schlecht, die Darsteller ebenfalls.
Chris Weitz, der Regisseur, sollte lieber mal wieder einen Film wie About A Boy machen, denn der war richtig gut. Der Goldene Kompass war schon sehr bescheiden und sind wir mal ehrlich, New Moon war schon ein Hit bevor er in die Kinos kam. Weitz hätte einen richtig schrecklichen Film drehen können, allein wegen Robert Pattinson wäre er doch ein Hit geworden.
Aber New Moon ist natürlich nicht schlecht. Es ist ein passables Fantasy-Märchen, dass durchaus unterhalten kann und seine Momente hat. Aber eben auch genug Gegenteiliges. Da wir in einem halben Jahr schon mit dem dritten Teil beehrt werden, hoffe ich nur, dass die Saga etwas an Drive gewinnen wird demnächst.

Samstag, 13. Februar 2010

In Meinem Himmel


Ein harter, unangenehmer Stoff den uns Peter Jackson da serviert. Die Geschichte der 14jährigen, ermordeten Susie, ihres Mörders und der Eltern, die mit dem Verlust klar kommen müssen. Susie erzählt die Geschichte quasi aus einer Zwischenwelt, die zwischen unserer weltlichen und des Jenseits liegt. Da Susie nicht loslassen kann, oder möchte, baut sie aus dieser Zwischenwelt immer noch existierende Verbindungen zu ihrem Vater, interessant besetzt mit Mark Wahlbert der hier mal nicht den Draufgänger mimen muss, und ihrer Schwester auf.
Die mit Abstand schwierigste Rolle in diesem Streifen ist die des Kindermörders. Stanley Tucci spielt ihn so schmierig und bieder, es ist unglaublich wie wandlungsfähig dieser Schauspieler ist. Vorher noch der sympathische Ehemann von Meryl Streep in Julie Und Julia, jetzt ein schmieriger Kindermörder.
In Meinem Himmel steckt voller Symboliken und verborgener Metaphern, die es dem Ein oder Anderen sicher schwer machen werden, dem Film zu folgen. Vor allem die Szenen in der Zwischenwelt, die visuell unglaublich schön und ergreifend umgesetzt wurden, spiegeln das wider.
Während des Schauens ist man immer wieder hin und hergerissen zwischen "ein-wirklich-schöner-Film" und purem Entsetzen wegen des skrupellosen Kindermörders und seiner Geschicht. Das gibt es nicht oft, dass ein Streifen dermaßen Schönheit und Grausamkeit zugleich rüberbringen kann.
Die Darsteller sind allesamt fantastisch. Rachel Weisz als hilflose Mutter und Susan Sarandon als störrische Großmutter ergänzen den Cast sehr effizient.
Da ich das Buch nicht kenne, kann ich auch keine Aussagen darüber machen wie originalgetreu der Film nun wirklich ist, aber als Filmfan funktioniert er auf allen Ebenen sehr gut und zog mich von Anfang an in seinen Bann.
Peter Jacksons Blick fürs Detail und für morbide Stoffe konnte er hier mal wieder ausleben und es gelang ihm mit Bravour.
In Meinem Himmel ist kein Film, den man sich einfach so ansieht, deswegen rate ich allen zartbesaiteten Kinogängern zur Vorsicht, trotz der schönen Bilder.

Freitag, 12. Februar 2010

Taking Woodstock


Anlässlich des 40. Geburtstags von Woodstock entschied man sich das Buch Taking Woodstock von Elliot Tiber zu verfilmen, der darin aus eigener Sicht die Geschehnisse rund um das Festival beschrieb.
Damit das Ganze dramaturgisch und visuell funktioniert holte man sich den Ausnahmeregisseur Ang Lee, der mit Brokeback Mountain schon einen modernen Klassiker schuf.
Elliot Teichberger, so hieß der Hauptprotagonist damals noch, brachte das Festival nach Bethel, nachdem man die Veranstalter aus Woodstock vertrieb. Hauptmotivation dafür war, die Hypothek der Eltern auf das familieneigene Motel zu tilgen, da die Bank es sonst schließen würde. Natürlich konnte er nicht ahnen, dass sich bald ca. 1 Million Hippies auf den Weg zu ihm machen würden, was natürlich das ganze Kaff in ein riesiges Chaos verwandelte.
Lee setzte den Streifen sehr bildgewaltig um und erzählt in warmen Bildern die Ereignisse rund um das Motel, und natürlich des Konzerts, so intensiv und amüsant, dass man ab und zu meint tatsächlich dabei zu sein. Als Stilmittel benutzt er Splitscreens zwischendrin um sicherlich der gleichnamigen Dokumentation von Woodstock seinen Tribut zu zollen. Das funktioniert damals wie heute noch ganz ausgezeichnet und lässt einen das Gefühl geben mittendrin zu sein. Ganz davon mal abgesehen hat Lee auch noch den besten LSD-Trip der je in einem Film vorkam visuell umgesetzt, das nur am Rande.
Dem Cast merkt man sichtlich an, dass ihnen dieser Film sehr viel Spaß machte, allen voran Liev Schreiber, der als Transvestit für die Security des Motels zuständig ist. Auch Imelda Staunton, den meisten noch aus Harry Potter Und Der Orden Des Phönix bekannt, als kratzbürstige Mutter von Elliot ist fantastisch.
Über die Musik muss ich nicht was schreiben, der Soundtrack ist natürlich grandios und auch Danny Elfmans zurückhaltender Score unterstreicht das.
Taking Woodstock ist ein wirklich komischer Historienfilm, der einem einen guten Einblick gibt, wie das damals wohl gewesen sein muss.

Dienstag, 9. Februar 2010

New Town Killers


Ich liebe britische Independent-Filme, ganz ehrlich. Sie haben eine ganz eigene Art Geschichten zu erzählen, sind visuell meistens sehr eigen und beinhalten fantastische Musik. Und all das hat auch New Town Killers, um die Kritik direkt mal auf einen Punkt zu bringen.
Gut, die Geschichte ist jetzt nicht wirklich neu, ein Junge, der sich für Geld eine Nacht lang jagen lässt. Das gab es schon, ist also nicht wirklich originell. Doch die Umsetzung ist es definitiv. Und was das Wichtigste daran ist: Er ist spannend wie Sau! Erzählt in kühlen Bildern fiebert man in jeder Sekunde mit der Hauptfigur mit. Die schnellen Schnitte tun ein übriges um alles rasant zu erzählen. Die Darsteller sind hierzulande weitgehend unbekannt, lediglich Dougray Scott könnte dem ein oder anderen Desperate Housewives-Fan ein Begriff sein. Allesamt liefern einen passablen Job ab. Für einen spannenden DVD-Abend ist dieser Film allemal zu empfehlen.

A Serious Man


Tja, die Coen Brüder. Also um gleich mal reinen Tisch zu machen: Ja, ich finde die beiden als Filmemacher genial und fantastisch. Das setze ich dehalb vorweg um keine Morddrohungen zu bekommen. Fargo und The Big Lebowski gehören defintiv mit zu meinen Lieblingsfilmen. Doch muss ich leider gestehen, dass mich die letzten Werke der beiden nicht wirklich überzeugt haben. No Country For Old Men hatte fantastische Schauspieler, keine Frage. Bei Burn After Reading war das nicht anders. Doch hatten sie meiner Meinung nach auch Längen, die mich als Zuschauer langweilten.
Ich finde, dass sie das bei A Serious Man etwas zu sehr überspannten. Okay, wenn man die erste Hälfte einmal überstanden hat, dann entfaltet sich wirklich ein rabenschwarzer Humor, der das allgemeine Spießerleben zerpflückt, doch aus irgendeinem Grund ließ mich das alles kalt. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich vom jüdischen Glauben keine Ahnung habe, der Film spielt nämlich in einer jüdischen Gemeinde in den Sechzigern irgendwo in den USA.
Das Ende des Films hinterließ nur ein riesiges Fragezeichen über meinem Kopf. Und versteht mich nicht falsch, ich habe kein Problem mit Metaphern, aber dieser Schluss, na ja, schließt halt nichts ab. Er erklärt nicht mal etwas oder veranschaulicht. Ich bin mir sicher, dass mir da zig Kritiker widersprechen werden, doch für einen Filmfan, der auch vor schwierigen Stoffen nicht zurückschreckt, war mir das einfach zu strange und ließ mich mit einem unabgeschlossenen Film zurück.
Nichtdestotrotz sind die satirischen Elemente des Films superb und machen die zweite Hälfte zu einem ordentlichen, respektlosen Spaß. Die durchweg unbekannten Schauspieler wären noch zu erwähnen, allen voran der Hauptdarsteller Michael Stuhlbarg, dem das Spießertum quasi ins Gesicht gezeichnet steht.
Beim "normalen" Publikum, und da bin ich mir sicher, wird er durchfallen, aber für diese wurde der Film auch sicher nicht gemacht. Coen-Fans werden ihn lieben, das steht fest. Ich hoffe trotzdem, dass sie mal wieder etwas leicht verdaulicheres produzieren werden.

Montag, 8. Februar 2010

The Box


Richard Kelly´s Erstlingswerk Donnie Darko sorgte, zumindest in Europa, für großes Aufsehen. Verstand er es doch das Handwerk eines David Lynch in einen eigenen Stil zu verwandeln, der diesen Film zu einem Kultfilm machte.
Sein Nachfolgewerk Southland Tales ging noch einen Schritt weiter, scheiterte aber kläglich bei den Kritikern und erschien auch erst 3 Jahre nach Erscheinen in Deutschland nur auf DVD.
Eine pure DVD-Auswertung widerfährt nun auch The Box, während er in den Staaten mit mittelmäßigem Erfolg auch im Kino lief.
Bei diesem Streifen nähert sich Kelly wieder etwas mehr seinem Erstlingswerk Donnie Darko. Die Geschichte um eine Box, die, wenn man sie drückt, einen Fremden sterben lässt und selbst einem eine Million Dollar zukommen lässt, fängt etwas langatmig an. Doch baut sich im Laufe des Films immer mehr eine Spannung auf, die einen irgendwann dann doch in seinen Bann zieht. Am Ende entwickelt es sich sogar zu einer harschen Gesellschaftskritik, die nicht aufdringlich wird. Satirische Elemente scheinen immer wieder durch. Das Schicksal des Ehepaares, gut gespielt von Cameron Diaz und James Marsden, ist einem dabei in keiner Sekunde egal und man verspürt echte Sympathie für die beiden, was dann natürlich das ganze Geschehen noch tragischer macht.
Wer denn zwar verantwortlich für das alles muss man sich selbst zusammenreimen am Ende, aber so bleibt auch der philosophische Ansatz erhalten und man hat Stoff darüber zu diskutieren so wie einst bei Cube.
Alles in allem ist The Box eine faszinierende und spannende Gesellschaftsstudie die besser zu verdauen ist als Donnie Darko.

Zeiten Ändern Dich


Bernd Eichinger ist dafür bekannt kontroverse Themen in Filmform zu verpacken. Zuletzt bewies er das wieder eindrucksvoll mit Der Baader-Meinhof Komplex, der ja auch sehr umstritten war. Nicht umstritten ist die Tatsache, dass Bernd Eichinger Filme selten schlecht sind. Ist es nun dieser?
Bevor ich das beantworte erst einmal eine kleine Einführung in den Film. Der Streifen basiert lose auf der Biografie von Bushido, dem deutschen Enfant Terrible des Rap. Und weil das so ist, da fragte ihn Eichinger ob er nicht auch die Hauptrolle spielen wolle, als dieser zusagte bekam man natürlich auch den Rest seiner Gang dazu sich selbst zu spielen. Soweit so gut.
Eines ist Fakt: Wer Bushido vorher nicht mochte, der wird ihn auch nach Zeiten Ändern Dich nicht besser finden. Deshalb sollten Menschen die ihn wirklich verachten, sich den Film gar nicht erst antun, das ist nur ein Tipp meinerseits.
Doch nun zum Film an sich: Ja, er hat einige Klischees! Ja, Bushido ist kein wirklich guter Schauspieler! Ja, am Ende wirkt der Streifen doch sehr konstruiert! Aber nein, er ist nicht schlecht. Der Film unterhält anständig und man bekommt einen kleinen, aber recht anschaulichen Einblick in die Berliner Underground-Hip-Hop Szene. Außerdem sind die Nebenrollen derart fantastisch besetzt worden, so dass diese eben ganz viele No-Go´s des Films mit Bravour ausbügeln. Moritz Bleibtreu, Hannelore Elsner und Uwe Ochsenknecht sind nur ein kleiner Teil des Ensembles. Wirklich negativ fiel mir nur der Schluss auf, bei dem man versuchte ein spannendes Finale zu erzwingen. Da dies aber überhaupt nicht zu den biografischen Elementen des Rests passt, ist dieser Schluss phänomenal gescheitert. Von dem Happy-End einmal ganz abgesehen, bei dem man noch schnell alles aufzulösen versucht, was denn nun aus den Eltern und den Ex-Freundinnen Bushidos wurde.
Trotz allem ist Zeiten Ändern Dich ein Film, der anständig von Uli Edel umgesetzt wurde und der auch anständig unterhält, trotz der Schwächen. Für Bushido-Fans ein Meisterwerk, für Film-Fans anständige Unterhaltung und für Hip-Hop-Hasser ein weiterer Grund ihn noch mehr zu hassen.

Mittwoch, 3. Februar 2010

Up In The Air


Jason Reitman, Sohn des Regisseurs der Ghostbusters-Filme Ivan Reitman, legt hier seinen dritten Film als Regisseur vor. Zuvor feierte er schon Erfolge mit der bösartigen Satire Thank You For Smoking und der vielbeachteten Komödie Juno. Alle Filme glänzten mit einem fabelhaften Wortwitz, so auch dieser.
Die Figur von Ryan Bingham, gespielt von George Clooney, ist zynisch und sympathisch zugleich. Die Wortgefechte mit seiner Kollegin, gespielt von Anna Kendrick, sind einfach superb und intelligent auf den Punkt gebracht.
Das einsame Leben des Hauptprotagonisten ist Hauptbestandteil der Geschichte, gepaart mit einer unaufdringlich erzählten Liebesgeschichte mit einer anderen Vielfliegerin, gespielt von Vera Farmiga.
Binghams Beruf, er entlässt Leute für feige Firmenbosse, ist gut gewählt und erklärt natürlich auch die teilweise zynischen Einstellungen dieses Charakters. Wer könnte solch einen Beruf ausüben und nicht zynisch werden?
Clooneys Bingham entwickelt sich glaubhaft von Anfang bis Ende weiter um dann unfreiwillig doch wieder sein altes Leben zelebrieren zu müssen. Wie man dieser Aussage entnehmen kann hat der Film dadurch kein wirkliches Happy End, aber das ist ja alle mal realistischer als alles sonst was einem in Komödien aus Hollywood serviert wird.
Wer gute und witzige Dialoge zu schätzen weiß, der wird mit dieser gut besetzten und ohne Längen erzählten Geschichte eine Menge Spaß haben.

Dienstag, 2. Februar 2010

Dinosaurier - Gegen Uns Seht Ihr Alt Aus!


Leander Haußmann, der gefeierte Regisseur von Männerpension, Herr Lehmann und Sonnenallee legt hier seine neue Komödie vor. Und sie ist ein Volltreffer. In einer Zeit in der unser Pflegesystem immer perverser scheint, wagt Haußmann es genau das in einer Komödie zu thematisieren, einer bittersüßen Komödie. Zum Einen ist es natürlich zum Schießen den Senioren dabei zuzuschauen wie sie Bank auf´s Kreuz legen, bzw. wie sie dem herrlich schleimigen Charakter, gespielt von Daniel Brühl, eins auswischen. Zum Anderen ist gerade anfangs das Leben im Seniorenheim nicht weit hergeholt, ich weiß wovon ich spreche.
Gerade das Spiel mit den Pflegestufen, sehr anschaulich erklärt von Tom Gerhardt, der den Heimleiter hier spielt, macht auf ein großes Problem in unseren Pflegegesetzen aufmerksam. Auch die Motivation der Pflegekräfte wird thematisiert.
Auch der Umgang der Banken mit der Verteilung von Krediten an Menschen, die sich das gar nicht leisten können wird hier thematisiert.
Doch trotz dieser harten Thematiken zwischendrin schafft es der Streifen immer amüsant und leicht verträglich zu bleiben. Das muss man erstmal schaffen.
Alles in allem ist Dinosaurier eine intelligente Komödie, die zum Nachdenken anregt und die Senioren feiert. Und diesen bei ihren Gaunereien zu beobachten macht einen Höllenspaß.

The Code


Seit den Ocean´s Eleven-Filmen sind Kriminalfilme über Raubüberfälle wieder ganz hoch im Kurs. Leider wird dabeu selten die Qualität eben erwähnter Filme erreicht.
Nun hat man in diesem aber Morgan Freeman in der Hauptrolle und Antonio Banderas als seinen Komplizen. Und der Komplize ist auch das Problem, zumindest anfänglich.
Ich ertrage es einfach nicht mehr Aontonio Banderas als jugendlichen Liebhaber zu sehen. Der Mann ist fast 50 und die Latino-Lover-Nummer lässt einen nur noch gähnen. Zum Glück ist halt Freeman mit von der Partie und ihm zuzusehen macht eigentlich immer Spaß, so ist es auch hier.
Leider ist der Plot in den ersten 2 Dritteln nicht wirklich überraschend und aufregend und sogar der Raub selbst lässt einen nur müde mit der Schulter zucken.
Warum man sich The Code dann doch ansehen sollte liegt am letzten Drittel, da bekommt der Streifen dann doch noch einen interessanten Twist, der zwar schon irgendwie vorherzusehen war, also das es auf jeden Fall einen gibt, aber letzten Endes doch raffiniert umgesetzt wurde.
Wer also auf Kriminalfilme oder auf Morgan Freeman steht, der wird nicht enttäuscht. Erwähnenswert wäre vielleicht noch, dass der Film schon 2 Jahre auf dem Buckel hat und jetzt erst in Deutschland auf DVD erscheint.